Schwerin – Angesichts des europaweit stark zurückgegangenen Aalaufkommens verabschiedete die Europäische Union im Jahr 2007 die Europäische Aalverordnung. Die Aalmanagementpläne umfassen seit dem Jahr 2009 umfangreiche und staatlich geförderte Besatzmaßnahmen mit juvenilen Aalen in ausgewählten Gewässern Mecklenburg-Vorpommerns. „Ziel ist die Abwanderung von laichbereiten Blankaalen aus MV mittelfristig zu erhöhen. Denn der Aal gilt als stark gefährdet“, sagte Dr. Peter Sanftleben, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz.
Die wissenschaftliche Begleitung der bestandstützenden Aalbesatzmaßnahmen übernimmt das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV. Bei den Besatzmaßnahmen des Jahres 2015 wurden rund 6 t vorgestreckte Aale in über 200 Binnengewässern des Landes MV eingesetzt, die letzten davon Anfang Juli. „Den Einsatz der Fischereibetriebe und Angelvereine bei dem Projekt begrüßen wir ganz besonders. Im Jahr 2015 haben 31 am Besatzprogramm teilgenommen“, lobte der Staatssekretär. Insgesamt werden die Besatzmaßnahmen bei einem Fördersatz von 80 % in diesem Jahr mit rund 227.000 € aus Landesmitteln und dem Europäischen Fischereifonds gefördert.
Besonders wichtig ist, dass alle besetzten Gewässer über eine Verbindung zur Ostsee bzw. Nordsee verfügen, so dass die geschlechtsreifen Aale in 10 bis 15 Jahren als Blankaale von dort aus weiter zum Laichgebiet im Atlantik abwandern können. „Wir gehen davon aus, dass der natürliche Aalaufstieg in den nächsten 20-30 Jahren nicht zunehmen wird und wir deshalb weiterhin alle Anstrengungen vornehmen müssen den Bestand zu erhalten“, so der Staatssekretär.
Durch die kontinuierliche Fortführung des Besatzprogramms seit dem Jahr 2009 wurden einschließlich des diesjährigen Besatzes bisher annähernd 6 Millionen juvenile Aale, also ca. 44,4 t ausgebracht, was mit insgesamt ca. 1,6 Mio. € Fördermitteln unterstützt wurde.