Schwerin – Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern möchten Menschen mit Behinderungen einen uneingeschränkten Genuss ihrer Veranstaltungen ermöglichen. Im Rahmen eines Pilotprojekts, wird der Verein „Haus der Begegnung Schwerin e.V.“ gemeinsam mit den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern ein Umsetzungsbeispiel für „barrierearme Großveranstaltungen“ schaffen. Dazu haben Intendant Dr. Markus Fein und Armin Blumtritt, 1. Vorsitzender vom „Haus der Begegnung“, heute einen Kooperationsvertrag unterzeichnet.
Ziel des Projekts ist es, Menschen mit Behinderungen sowie deren Partnern, Familien und Freundeskreisen eine gleichberechtigte Teilhabe am Veranstaltungsangebot zu ermöglichen und eine Koordinierungsstelle zur Umsetzung barrierearmer Großereignisse in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen. Für dieses Pilotprojekt hat Wirtschaftsminister Harry Glawe heute einen Zuwendungsbescheid an den Verein übergeben. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt mit rund 190.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Der Intendant der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Markus Fein über das Projekt: „Musik bedeutet Lebensqualität. Ob Konzertbesuche oder aktives Musizieren – Musik verbindet und spricht alle an! Deshalb ist es den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern ein besonderes Anliegen, das Festivalprogramm für Menschen mit Behinderung zu öffnen und noch besser erlebbar zu machen. Eine Behinderung sollte nicht davon abhalten, in den Genuss unseres einmaligen Musikangebotes zu kommen. Wir würden uns freuen, wenn viele Menschen das Angebot annehmen würden und sich gerne auch im Vorfeld mit ihren Anliegen an das ‚Haus der Begegnung‘ wenden würden, damit wir ihnen den bestmöglichen Konzertgenuss bieten können.“
„Die Teilhabe muss im Alltag noch besser funktionieren, hierzu zählen im Besonderen auch gemeinsame Aktivitäten in der Freizeit. Bei Großereignissen wie zum Beispiel Konzerten, soll behinderten Menschen eine größtmögliche Selbstständigkeit in der Mobilität und in der Verwertbarkeit sensorischer Eindrücke angeboten werden“, so der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe.
Bereits 2015 soll es Menschen mit Behinderungen ermöglicht werden, die Veranstaltungen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern noch besser zu erleben. So werden ausgewählte Konzerte mit einer hörverstärkenden Funkübertragungsanlage ausgestattet. Die Empfangsgeräte und Ohrhörer/Induktionsschlingen erhalten Betroffene nach vorheriger Anmeldung kostenfrei am Tag des Konzertes. Für Sehgeschädigte sind taktile Lagepläne für Open Air Veranstaltungen wie das „Kleine Fest im großen Park“ in Ludwigslust, Klütz oder Hasenwinkel geplant. Auf Anfrage können auch Konzertprogramme in Brailleschrift oder als Audiodatei zur Verfügung gestellt werden. Gesonderte Führungen am Tag des Konzertes zum Kennenlernen der Spielstätte sollen den Besuch noch weiter erleichtern und somit die Barrierefreiheit weiter voran bringen. Ab 2016 sollen spezifische Piktogramme in den Programmübersichten Hör- und Sehgeschädigten sowie mobilitätsschwachen Menschen die Suche nach geeigneten Konzerten erleichtern.