Stralsund – Sie sind die neuen Stars in Aquarium Nr. 3 im Erdgeschoss des MEERESMUSEUMs: die Zwergschlammspringer (Periophtalmus novemradiatus). Die Fische, die bis zu 10 cm groß werden können und gerne Würmer oder Stechmücken fressen, machen ihrem Namen alle Ehre. Auf dem schlammigen Boden des Mangrovenbeckens kann man die kleinen Hüpfer bei „waghalsigen“ Sprüngen beobachten.
Die Umgestaltung des Aquariums wurde u. a. durch Spenden ermöglicht. Im Vergleich zum alten Zustand hat das Becken jetzt nur noch einen halbhohen Wasserstand. „Wir möchten den Lebensraum Mangrovenwald so naturnah wie möglich zeigen“, erklärt Aquarienleiterin Dr. Nicole Kube und ergänzt: „Kinder haben eine tolle Sicht auf die kleine Insel in der Beckenmitte und können die springenden Fische so auf Augenhöhe betrachten.“
Ebenfalls possierlich sind die Schützenfische (Toxotes chatareus). Ihren Namen verdanken sie der Angewohnheit, mit Wasser zu „schießen“, wenn es Futter gibt, wie z. B. Algen oder Insekten. Ein weiterer Mitbewohner ist der Breitflossenkärpfling (Poecilia latipinna), der am liebsten kleine Krebse verspeist. Die Rote Mangrovenkrabbe (Pseudosesarma moeshi) dagegen bevorzugt Algen, Aas sowie organische Substanzen und komplettiert die Mangroven-WG.
Mangroven sind äußerst faszinierende und wichtige Biotope in den Gezeitenzonen der Suptropen und der Tropen. Durch das Vorhandensein von Bäumen hat dieser Lebensraum eine große Artenvielfalt. Das ausgedehnte Wurzelwerk hält das Sediment fest und sammelt dadurch Nährstoffe an. Die Wurzeln der Pflanzen können durch biochemische Mechanismen Wasser aus dem hohen salzkonzentrierten Meerwasser filtern. Ohne diese Anpassung der Wurzeln würden die Pflanzen im Meer nicht überleben und sich auch nicht fortpflanzen können. Die Mangroven gelten als Kinderstube für Fische, Garnelen und Krebse.
Das MEERESMUSEUM Stralsund ist bis Ende Juni Dienstag bis Sonntag und ab Juli täglich geöffnet – jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr. Weitere Informationen, u. a. zu Fütterungszeiten, zum Jahresthema „Expedition Tiefsee“ und zum baldigen Familiensommer gibt es unter deutsches-meeresmuseum.de.