Schwerin – 25 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse der ecolea Internationale Schule Schwerin besuchten vor einem Jahr Japan. Noch bis zum 12. Februar sind Eindrücke dieser zwölftägigen Bildungsreise in einer Fotoausstellung im Stadthaus Schwerin zu sehen. Bei einem Rundgang gemeinsam mit den Schülern zeigte sich Oberbürgermeister Rico Badenschier beeindruckt von diesem Schulprojekt: „Gegenseitiges Verständnis entsteht nur in der direkten Begegnung von Menschen. Ich selbst bemühe mich immer ein Minimum an Wortschatz in einer fremden Sprache zu erlernen, wenn ich ein fremdes Land besuche.“ Mit einem „Guten Tag, „Danke“ und „Leider spreche ich Ihre Sprache nicht“ in der jeweiligen Landessprache stößt man als Besucher fast überall auf Wohlwollen, so Badenschier.
Auslöser für die ungewöhnliche Exkursion in das Land der aufgehenden Sonne war ein ausgeprägtes Interesse der Schüler für die japanische Kultur – vom Kampfsport, über kulinarische Raffinessen bis hin zu den modernsten Hightech-Produkten. „Das Erleben einer fremden Kultur schärft erstaunlicherweise das Bewusstsein für eigene kulturelle Werte“, bestätigt Dr. Sven H. Wagner, Lehrer am ecolea Gymnasium. In Japan teilte sich die Reisegruppe, um die Deutsche Schule Kobe International (DSKI) und die Dokkyo Senior High School Tokio zu besuchen. In Tokio erlebten die Schüler aus Schwerin zu ihrer Überraschung an der Dokkyo Schule eine große Verehrung für die deutsche Kultur. Diese Schule pflegt dabei schon seit ihrer Gründung im Jahr 1883 eine Tradition als „Vereinsschule für deutsche Wissenschaften“.
Mit Stolz wurde den Besuchern berichtet, dass die Schule schon 1922 beim Japan-Besuch Albert Einsteins Dolmetscherarbeiten übernahm. Heutzutage ist die Dokkyo Schule bekannt für ihre exzellente Umwelterziehung. Die Schweriner Schüler präsentierten vor dem Green Network Committee der Schule eigene ambitionierte Umweltprojekte. Zugleich erlebten sie bei einer gemeinsamen Ernte, dass ein Schulgarten auch auf dem Dach Platz finden kann. Das gab Impulse für die eigene Schulgestaltung.
Mit viel Freude trainierten die Schüler beider Länder zusammen Judo und Deutsch, trugen Haiku Literatur vor und schlossen viele Freundschaften. „Ein besonderes Privileg für unsere Schüler war es, dass sie das Wochenende bei japanischen Gastfamilien verbringen konnten“, erzählt Dr. Sven H. Wagner.
Die Fotografien der Schüler halten in der Ausstellung nicht nur die schulischen Aktivitäten fest, sondern auch die Exkursionen nach Hiroshima, Himeji und Kyoto. Die Japanreise soll an der ecolea eine Tradition werden. Die Schul-Projekte für den nächsten Besuch der 9. und 10. Klasse laufen bereits auf Hochtouren. Auch zwei Stipendien wurden von der Schule ausgelobt.