Magdeburg – "King Arthur" ist wieder zurück! In einem hart umkämpften Fight hat sich der Super-Mittelgewichtler vom Team Sauerland die WBO-Weltmeisterschaft im Super-Mittelgewicht von Titelverteidiger Robert Stieglitz zurückgeholt.
"Das war eine wahre Schlacht über zwölf Runden", so der neue Champion direkt nach dem Kampf im Interview. "Robert war der Aktivere, doch ich habe die härteren Treffer gesetzt. Der Niederschlag hat es meiner Meinung nach am Ende ausgemacht." Den WM-Gürtel des Weltverbandes WBO wird der neue Champion im Übrigen am 31. Mai live in der ARD verteidigen.
Doch der Reihe nach. Von Beginn an versuchte Stieglitz Druck auf den Herausforderer auszuüben – wirklich viele und klare Treffer konnte der Magdeburger in seinem "Wohnzimmer", der GETEC-Arena, allerdings nicht landen. Für die war Abraham zuständig. Immer wieder konterte er sein Gegenüber clever ab. Anfangs noch zumeist mit der Führhand oder dem linken Haken. Mit Fortlauf des Kampfes kam dann immer häufiger die Rechte des 34-jährigen Berliners durch.
Das dritte Duell der beiden deutschen Super-Mittelgewichtler war allerdings häufig von vielen Unsauberkeiten geprägt. Zumeist initiierte Stieglitz teils wahre Klammerorgien, die Abraham immer wieder reizten. Als er sich im achten Durchgang aus solch einer lösen wollte, traf er seinen Gegner am Hinterkopf. Das veranlasste Ringrichter Genaro Rodriguez sofort zu einem Punktabzug. Eine Runde später stand es in diesem Punkt jedoch Unentschieden, da Stieglitz für mehrmaliges Herunterdrücken ebenfalls bestraft wurde.
Abraham hatte zu diesem Zeitpunkt das Duell immer besser in Griff und schüttelte seinen Kontrahenten mit Kombinationen durch. Stieglitz wurde immer offener. Kurz vor dem finalen Gong war es dann soweit: Ein Aufwärtshaken von Abraham brachte Stieglitz ins Wanken und kurz darauf landete der 32-Jährige auf dem Ringboden. Für einen vorzeitigen Erfolg für den Schützling von Ulli Wegner reichte es aber nicht mehr.
Also musste die Punktrichter entscheiden. Zwei Punktrichter sahen den neuen WBO-Weltmeister vorn (115:110 und 114:111), einer wertete für Stieglitz (113:112).
Nachdem Abraham den Titel abschließend wieder in seinen Händen hielt, wandte er sich an Manager Wilfried Sauerland. "Herr Sauerland, ich möchte Ihnen zum Geburtstag gern meine Kampfhandschuhe schenken", sagte er – Sauerland wurde nämlich am 29. Februar (den es nur in Schaltjahren gibt) 74 Jahre alt. Der hatte das größte Geschenk von Abraham bereits Minuten zuvor bekommen: "Der wiederholte WM-Sieg von Arthur ist das schönste Präsent, was er mir gemacht hat!"