Schwerin – Mit dem Landtagsabgeordneten Henning Foerster als Spitzenkandidat zieht die Linke in Schwerin in den Kommunalwahlkampf. Das hat eine Gesamtmitgliederversammlung am Sonnabend in der Landeshauptstadt beschlossen. Foerster wird in allen drei Wahlbereichen auf Platz 1 antreten. Die weiteren Kandidatinnen und Kandidaten für die einzelnen Wahlbereiche wählt die Partei am 22. Februar. Mit Beifall reagierte die Mitgliederversammlung auf die Ankündigung von Helmut Holter, Vorsitzender der Landtagsfraktion, bei den Kommunalwahlen anzutreten.
Henning Foerster ist 38 Jahre alt, gelernter Kaufmann und ist seit der letzten Kommunalwahl stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Im Herbst 2011 wurde er für die Linke in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Zuvor war er fünf Jahre Betriebsratsvorsitzender beim Bahntochterunternehmen DB Dialog. „Ich freue mich über das Vertrauen, dass mir meine Partei ausgesprochen hat. Als starke Stadtfraktion wollen wir gemeinsam mit unserer Oberbürgermeisterin weiter daran arbeiten, dass Schwerin noch attraktiver wird, für alle, die hier leben und für alle, die als Gäste zu uns kommen", erklärte Foerster, dessen Spitzenkandidatur auch vom Schweriner Bundestagsabgeordneten Dr. Dietmar Bartsch unterstützt wurde.
Auf der Mitgliederversammlung haben sich die Linken erstmals mit ihrem Wahlprogramm zu den Kommunalwahlen beschäftigt. "Um Armut wirksam zurückzudrängen brauchen wir gut bezahlte Arbeitsplätze. Auch deshalb setzen wir uns dafür ein, dass der Wirtschaftsstandort Schwerin weiter gestärkt wird" betonte Foerster. Ein Ausbau der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur, eine bessere Anbindung von Wirtschaftsunternehmen an den Nahverkehr und die schnelle und unbürokratische Bearbeitung von Anträgen sind wichtige Bausteine dafür.
Investitionen in Kindertagesstätten und Horte, Schulen, Berufsschulen und andere Bildungseinrichtung sollen auch weiterhin eine hohe Priorität haben. Die Partei will das Angebot der Schwerin Card erweitern, um sozial benachteiligten Bürgerinnen und Bürgern die Teilhabe an Kulturveranstaltungen zu ermöglichen. „Und wir kämpfen darum, dass es gelingt, Rechtsextreme aus der nächsten Stadtvertretung rauszuhalten. „Schwerin ist eine weltoffenen Stadt und kein Ort für Nazis", sagt der Kreisvorsitzende Peter Brill. Fraktionsvorsitzender Gerd Böttger stellte fest, dass es die Linksfraktion ist, die sich beständig für die sozialen Standards in Schwerin einsetzt.
Auch dies sein für die Fraktion ein Grund gewesen, das Zehn-Millionen-Sparpaket abzulehnen.
Am Rande der Veranstaltung haben die Genossen Spenden für einen weiteren Stolperstein gesammelt und damit den Spendenaufruf der Schweriner Stolperstein-Aktionsgruppe unterstützt. „Die Erinnerungstafeln sind wichtige Denk- und Mahnmale und bewegen insbesondere auch Jugendliche dazu, sich mit den Lebens- und Leidenswegen der Opfer des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen", betonte der Chef der Landtagsfraktion der Linken Helmut Holter.