Schwerin – Zum 1.2. begann das Projekt "SPuK Schwerin" seine Arbeit. SPuK steht für Sprach- und Kulturmittlung und zielt darauf, die sprachliche Verständigung zwischen Mitarbeitenden und Menschen mit geringen Deutschkenntnissen in den Bereichen Soziales, öffentliche Verwaltung, Bildung und Gesundheit zu ermöglichen. Die Sprach- und KulturmittlerInnen sorgen für eine gelungene sprachliche Verständigung, indem sie zwischen beiden Seiten dolmetschen.
Ausgangspunkt für das Projekt war der im Schweriner Integrationskonzept erläuterte Bedarf für einen Dolmetscherpool. "Im Jahr 2012 fanden mehrere Treffen zwischen Vertretern der Landeshauptstadt Schwerin und weiteren Akteuren der Integrationsarbeit aus Schwerin statt. In Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für die Diözese Osnabrück wurde aus den Überlegungen das nun beginnende Projekt entwickelt", sagt der Integrationsbeauftragte der Landeshauptstadt Schwerin, Dimitri Avramenko, und fügt hinzu: "Ich freue mich, dass wir in Schwerin von der Kooperation mit dem Osnabrücker Diözesan-Caritasverband sowohl in konzeptioneller als auch in finanzieller Hinsicht profitieren".
Ulrike Seemann-Katz, Vorsitzende des Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern, begrüßt das Projekt: "Durch SPuK Schwerin wird es in Zukunft möglich sein, der oft übermäßigen Beanspruchung personeller, zeitlicher und finanzieller Ressourcen auf Seiten der Institutionen zu begegnen. Auch werden Dolmetschungen durch Kinder oder selbst betroffene Angehörige vermieden, welche für alle Seiten sehr problematisch sind."
Das zunächst auf zwei Jahre ausgelegte Projekt (Projektlaufzeit bis Januar 2015) wird finanziert durch Mittel der Allgemeinen sozialen Beratung der Stadt Schwerin und des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie Drittmitteln aus dem Europäischen Integrationsfonds (EIF), welche durch die Partnerschaft mit dem Caritasverband für die Diözese Osnabrück gewonnen werden konnten.
Das Projekt "SPuK Schwerin" wird durch die Caritas (Kreisverband Westmecklenburg), im Bereich der Allgemeinen Sozialen Beratung, umgesetzt. Silke Meyer wird die möglichen Nutzer der Dienstleistung über das Angebot informieren und ein Netzwerk von Sprach- und Kulturmittelnden aufbauen. Für dieses Netzwerk werden nun Menschen gesucht, die über umfassende mehrsprachige Kompetenzen verfügen. Silke Meyer freut sich, dass bereits eine erste Sprach- und Kulturmittlerin gewonnen werden konnte: "Frau Ariknas spricht neben Deutsch drei Sprachen fließend und hat bereits umfangreiche Dolmetscherfahrungen – ein gelungener Beginn". Sie lädt herzlich zur 1. Informationsveranstaltung am 21.3. um 16.30 Uhr in die Räume der Caritas in der Klosterstr. 24 ein. Menschen, die gerne als Sprach- und Kulturmittelnde tätig werden möchten, sind herzlich willkommen!
Mit den Interessierten werden Aufnahmegespräche zur Überprüfung ihrer Fähigkeiten durchgeführt, zudem finden regelmäßige Fortbildungen für sie statt. Marika Steinke vom Caritasverband für die Diözese Osnabrück erklärt hierzu: "Ich freue mich, dass wir die umfangreichen Erfahrungen der letzten Jahre aus dem Aufbau und der Etablierung der Sprach- und Kulturmittlung in Osnabrück nun für die Umsetzung in Schwerin verwenden können und werde die nächsten Schritte intensiv begleiten."
Das Angebot der Sprach- und Kulturmittlung richtet sich z.B. an folgende Einrichtungen: Jugendhilfe, Beratungsstellen, kommunale Dienste und Einrichtungen wie die Ausländerbehörde oder das Bürgeramt, Schulen, Kindertagesstätten, medizinische Einrichtungen, Grundsicherungsträger (Jobcenter) und weitere. Die Dienstleitung erleichtert die Arbeit der Mitarbeiter/innen durch die gelingende Verständigung; sie kann helfen, aufwändige Mehrfachtermine zu vermeiden; und den Auftraggebern entstehen lediglich überschaubare Kosten bei der Beauftragung eines konkreten Termins.