Berlin – "Wir kritisieren den geplanten Abbau von mehreren Tausend Stellen bei der Lufthansa und Standortschließungen scharf und werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen vorgehen", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle heute Morgen in Berlin. Natürlich müsse sich Lufthansa wirtschaftlich aufstellen, aber dies dürfe nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. "Wir werden das Thema in die anstehenden Tarifverhandlungen tragen, und wir werden die Beschäftigten mobilisieren", so Behle weiter.
Es sei nicht von der Hand zu weisen, dass der Lufthansa-Konzern trotz eines Milliardengewinns in einigen Geschäftsfeldern wirtschaftliche Probleme habe und zudem starkem Konkurrenzdruck unterliege, dennoch dürften es nicht die Beschäftigten sein, die unter dieser Situation Unsicherheit und Druck erfahren. Nur dank des engagierten Einsatzes der Beschäftigten sei es Lufthansa gelungen, eine erfolgreiche Qualitätsstrategie zu fahren, auf die sich der Vorstand wieder mehr besinnen solle. Behle wies darauf hin, dass auch die Bundesregierung durch die Luftverkehrsabgabe zu Wettbewerbsnachteilen für Lufthansa beigetragen habe. Sie warnte davor, jetzt Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. Kostengründe könnten nicht das Konzept der Qualitäts-Airline sein. "Verlagerungen ins Ausland erscheinen vielleicht auf den ersten Blick günstiger, aber sie sind in der Regel nicht besser oder werden durch Qualitätsmängel langfristig teurer", so Behle.
Des Weiteren betonte die Gewerkschafterin, dass es in der Tarifrunde, die am 26. Februar in Frankfurt/Main startet, sowohl um die Verhinderung von Standortschließungen gehen werde, als auch um soziale Absicherungen für Beschäftigte und die Verhinderung von Tarifflucht.