Schwerin – Wärme, Sonnenlicht und Feuchtigkeit sind die besten Voraussetzungen für das Wachstum von Pflanzen. Das ist leider auch für die Gewächse der Fall, die als unerwünschter Aufwuchs den gepflegten Eindruck von Wegen und Plätzen stören. Dieses Grün kann aufwendig gejätet, gehackt oder abgeflammt werden. Der Eigenbetrieb SDS geht hier einen umweltfreundlichen Weg und entfernt die unliebsamen Pflanzen erfolgreich mit heißem Wasser.
Wenn die Beschäftigten mit dem Gerät, das einer Harke ähnlich sieht, über das Pflaster gleiten, kann es schon mal richtig dampfen. Aus den Zinken kommt 98 Grad heißes Wasser, das in einem „Brenner“ mit 500 Liter Fassungsvermögen auf die richtige Temperatur gebracht wird. Weitere 1.800 Liter Wasser stehen im Vorratsbehälter auf der Ladefläche des Fahrzeugs bereit. So ausgestattet geht es an die Bearbeitung des störenden Aufwuchses. „In erster Linie arbeiten wir an sogenannten Hotspots, damit besonders beliebte Wege und Plätze sauber sind“, sagt Uwe Autrum, Leiter Grünanlagenunterhaltung beim SDS. Eingesetzt wird das Verfahren an Baumscheiben und auf Sportplätzen. Grundsätzlich lässt sich diese Technologie überall anwenden.
„Das Prinzip ist einfach: Durch die hohe Temperatur des Wassers werden Eiweißstrukturen in den Blättern zerstört. Die Photosynthese gelingt nicht mehr. Die Pflanzen sterben ab und vertrocknen. Nach etwa drei bis fünf Tagen werden die Reste entfernt.“ Seit drei Jahren wendet der Eigenbetrieb dieses Verfahren bereits erfolgreich an. Vier bis fünf Einsätze sind in der ersten Vegetationsperiode notwendig. Im Folgejahr reduziert sich deren Anzahl auf zwei bis drei Einsätze. Die Flächenleistung liegt dabei jährlich bei rund 60.000 Quadratmetern. „Mit diesem Verfahren gelingt eine effektive Entfernung von unerwünschten Pflanzen, ohne chemische Mittel anzuwenden. Herbizide werden in der Landeshauptstadt nicht mehr ausgebracht. Die Heißwasserbehandlung hat sich als die beste Methode erwiesen“, schätzt der Fachmann ein.