Schwerin – Immer wieder setzen sich die Kinder des Frei-Zeit-Hortes mit sozial- und umweltpolitischen Themen auseinander. So fanden in den vergangenen Jahren Projektwochen zu Kinderarmut in Deutschland statt, zu Umwelt- oder Tierschutz. Dies verbanden die Pädagogischen Fachkräfte und Kinder meist mit einer Spendenaktion – genauso auch dieses Mal. Heute haben die Hortkids rund 450 Euro an UNICEF übergeben.
In den Wochen zuvor hatten sich die Jungen und Mädchen intensiv mit dem Thema „Kinder in Not” beschäftigt. Infomaterial und eine Ausstellung von UNICEF gaben dabei Orientierung und haben ihnen tiefe Einblicke gewährt. „Ich habe vor Monaten einen Artikel in einer Zeitung gelesen. Manche Kinder haben kein Dach über dem Kopf oder nichts zu essen”, erzählt die neunjährige Matilda in einer kleinen Rede zur Spendenübergabe. Lise Lotta und Jerome ergänzen: „Manche haben nur schmutziges Wasser – oder gar keins.”
Schnell war eine Idee geboren: Die kreativen Hortkinder machten sich mit dem Elternrat daran, Ketten, Anhänger und Ohrringe selbst zu gestalten und zusammen auf einem Basar anzubieten. Dazu wurden in der Werkstatt des Frei-Zeit-Hortes winzig kleine Kugeln aus Fimo gefertigt und aufgefädelt oder Bügelperlen verarbeitet. Darüber hinaus sind mit Hilfe einer speziellen Eintauch-Technik kleine Gemälde entstanden. Die Kunstwerke fanden reißenden Absatz. „Unsere Hortkinder und Eltern waren wirklich fleißig – beim Gestalten und Kaufen. Binnen kürzester Zeit hatten die Schmuckstücke neue Besitzer und die Spendenbox füllte sich”, freut sich Leiterin Nicole Schmidt. „Wir haben nicht mit einer solchen Summe gerechnet und hoffen, wir können damit etwas helfen.”
Das Geld soll in drei sogenannte „Shelter-Suits” fließen – diese wandelbaren Textilien sind Jacke und Schlafsack zugleich und bieten bei verschiedenen Witterungsverhältnissen Schutz. Sie sollen Flüchtlingskindern in Moria auf der griechischen Insel Lesbos zugute kommen. Wiltrud Atzl und Gisela Schwarz von UNICEF Schwerin sind beeindruckt. „Was für ein tolles Engagement”, lobten beide die jungen Spender. „Wenn Kinder Kindern helfen, ist das etwas ganz Besonderes.”