Schwerin – Die vergangenen Monate waren für Annika Thiel aufregend. Sie hat ihre Erzieher-Ausbildung abgeschlossen und einen Job im Hort „Heine-Kids” der Kita gGmbH bekommen. Außerdem hält sie regelmäßig mit viel Stolz die dritte Ausgabe des Worttagebaus in ihren Händen, an dem sie gemeinsam mit ihren Berufsschul-Kommilitonen mitgewirkt hat. Ihre Begeisterung für den 60 Seiten starke Gedichtband hat sie mit in ihre neue Arbeitsstelle gebracht und dort direkt für kreative Ideen gesorgt.
„Wir haben ja bei unserer Zeugnisausgabe die Hefte verteilt. Und auch meinen Freunden berichte ich vom Worttagebau. Viele reagieren überrascht, weil sie nicht gedacht hätten, dass ich schreibe. Ich glaube genau das ist das Tolle daran – man kann sich ausprobieren, neue Seiten an sich entdecken und damit sich selbst und andere überraschen”, erzählt die junge Erzieherin. Im Literacy-Unterricht beschäftigten sich Annika Thiel und die Schüler der Erzieherklassen 71, 72 und 73 an der Beruflichen Schule der Landeshauptstadt Schwerin – Gesundheit und Soziales mit der ersten Ausgabe des kleinen Hefts. Die Anregung dazu kam von Worttagebau-Mitbegründer und Berufschullehrer Egbert Buchberger. Davon inspiriert, entwickelten die Schüler ihre eigenen Texte sowie Bilder und stellten sie sowohl in ihrer Schule als auch der Worttagebau-Redaktion vor.
Letztere war sich schnell einig: Mit all den gesammelten Werken lässt sich eine ganze Ausgabe füllen. Und so stand die dritte Ausgabe ganz im Zeichen der Berufsschüler.
Den wohl größten Anklang fand der fertige Gedichtband nun in Annika Thiels neuer Arbeitsstätte. Bei den „Heine-Kids” gibt es nämlich eine Dichter AG, in der schon die Kleinsten an das Schreiben von Versen herangeführt werden – ganz nach dem Vorbild des Hort-Namensgebers Heinrich Heine. „Als ich den Worttagebau da vorgestellt habe, waren alle total begeistert. Wir wollen mal versuchen, mit den Kindern ein bisschen was zu schreiben und zu malen und vielleicht ist ja etwas für eines der nächsten Hefte dabei”, so Annika Thiel.
Unabhängig davon kann sie jedem nur empfehlen, sich an dem kleinen Kunstprojekt zu beteiligen. Ihr selbst und ihren Kommilitonen habe es sehr viel gebracht.
Die dritte Ausgabe hat einmal mehr gezeigt, dass Worttagebau nicht nur ein Heft für jeden ist, sondern auch ein Heft von allen. Egal ob drei oder 80 Jahre alt oder irgendwas dazwischen; egal ob Schüler, Erzieher, Krankenpfleger oder Rentner – jeder ist herzlich willkommen, mitzumachen.
Ihre ersten Ideen können interessierte Leser bereits im Buch selbst festhalten, denn hier gibt es extra vier freie Seiten für „Meine Worte. Meine Kunst”. Wer danach Lust bekommt, am nächsten Heft mitzuwirken, das in etwa einem halben Jahr erscheinen soll, kann seine kreativen Ideen und Wünschen sofort weitertragen. Unter der (0385) 760 52 0 oder unter info@gelbkunst.de können sich motivierte Mitstreiter jederzeit anmelden.