Hamburg (ots) – Kinder, die Gewalt oder Benachteiligung erfahren haben, brauchen einen geschützten Raum und besondere Zuwendung. Die bekommen sie unter anderem bei den Hilfsprojekten des Kinderschutzbundes im Norden. Wie herausfordernd und relevant diese Arbeit ist, zeigt Judith Rakers in der Reportage „Hier bin ich sicher! Zufluchtsorte für Kinder“. Sie hat verschiedene Projekte des Kinderschutzbundes besucht.
Die vier norddeutschen Landesverbände des Kinderschutzbundes sind 2021 Partner von „Hand in Hand für Norddeutschland: Hilfen für unsere Kinder“. Ziel der NDR Benefizaktion ist es in diesem Jahr, Kindern zu helfen, die durch die Corona-Pandemie ganz besonders in Not geraten sind. Das NDR Fernsehen zeigt die Reportage von Judith Rakers am Freitag, 3. Dezember, um 21.15 Uhr. Einen Tag zuvor ist sie bereits in der ARD Mediathek abrufbar.
Einer der Orte, an denen Judith Rakers mit einem NDR Team war, ist das Janusz-Korczak-Haus in Bad Malente. Die Einrichtung nimmt Mädchen auf, die zu Hause nicht mehr sicher sind. In dem sozialtherapeutischen Heim ist fast immer ein Zimmer für eine sogenannte Inobhutnahme frei. Träger ist der Kreisverband des Kinderschutzbundes Ostholstein. Neun Kinder zwischen 14 und 19 Jahren wohnen derzeit hier. Sie werden Tag und Nacht betreut. Der Bedarf an derartigen Plätzen ist groß. Die Kriminalstatistik für 2020 weist in Deutschland mehr als 4900 Fälle von Kindesmisshandlung auf, die Dunkelziffer soll weitaus größer sein. Und die Zahl der sexuellen Übergriffe stieg im Corona-Jahr 2020 um fast sieben Prozent auf mehr als 14.500 Fälle. „Kinder, die zu uns kommen, haben Schreckliches durchgemacht“, sagt Heimleiterin Silke Hüttmann. Im Janusz-Korczak-Haus können sie aufatmen. Doch in ein normales, angstfreies Leben zu finden, ist schwer.
Sicherheit vor ganz anderen Erfahrungen bietet der offene Kindertreff Blauer Elefant in Schwerin. Die Einrichtung des Kinderschutzbundes im Stadtteil Neu-Zippendorf bietet einen pädagogischen Mittagstisch für Grundschulkinder, Hausaufgabenhilfe und Freizeitbetreuung an. Bis zu 20 Kinder kommen täglich und halten die Mitarbeitenden ebenso wie Judith Rakers bei ihrem Besuch auf Trab. Die Kinder stammen alle aus syrischen Familien – Geflüchtete, von denen viele 2015 nach Deutschland kamen. In der Familie sprechen die Kinder Arabisch, manche haben deshalb Schwierigkeiten in der Schule. Auch Judith Rakers hilft bei den Hausaufgaben und besucht zusammen mit den Kindern einen Gnadenhof für Tiere. Der Kinderschutzbund organisiert solche Freizeit- und Ferienaktivitäten, weil die Kinder sonst kaum aus dem Stadtteil herauskommen und sich viele der syrischen Familien sie nicht leisten können.
Für die NDR Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland: Hilfen für unsere Kinder“ informieren alle NDR Radioprogramme, das NDR Fernsehen und das Online-Angebot NDR.de ab Montag, 29. November, zwei Wochen lang über die Situation von Betroffenen, stellen Hilfsangebote vor und rufen zum Spenden auf. Der Erlös geht zu 100 Prozent an die vier norddeutschen Landesverbände des Kinderschutzbundes. Weitere Informationen zur Aktion gibt’s im Internet unter www.NDR.de/handinhand.
Sendetermin: Freitag, 3. Dezember, 21.15 Uhr, NDR Fernsehen; ab Donnerstag, 2. Dezember, in der ARD Mediathek