Schwerin – Mit dieser Neubesetzung ist die im vergangenen Jahr begonnene Neustrukturierung der Integrationsarbeit in der Landeshauptstadt vorerst abgeschlossen: Maren Jakobi ist seit Anfang Februar die neue Integrationsbeauftragte für die Landeshauptstadt Schwerin und Leiterin der Fachstelle Integration. Zuvor war die 32-jährige Pädagogin, die in München geboren ist und in Schwerin lebt, als stellvertretende Leiterin in der Kreisvolkshochschule Nordwestmecklenburg und als Lehrerin in Deutsch-Sprachkursen tätig.
Mit der Neuorganisation der Integrationsarbeit sind die Aufgaben nun weitgehend im Verantwortungsbereich des Sozial-, Kultur- und Schuldezernenten Andreas Ruhl gebündelt:
„Ich denke, das ist auch sinnvoll. Denn vom Jobcenter über Kita und Schule bis zur Unterbringung sind die meisten Themen, die die Migration und Integration betreffen, in meinem Dezernat angesiedelt. Und in der Fachstelle wird diese Schnittstellenarbeit sinnvoll gebündelt“, so Ruhl.
Zuvor war der Integrationsbeauftragte direkt dem Oberbürgermeister unterstellt. Dimitri Avramenko arbeitet weiter in dem fünfköpfigen Team der Fachstelle. Schwerpunkte seiner Arbeit sind der Interreligiöse Dialog und die Vergabe von Fördermitteln. Ebenfalls in der neuen Fachstelle angesiedelt ist die von Kristin Rein vertretene „Servicestelle Integration“, die ehrenamtlich Engagierte und Migrantenselbstorganisationen berät, um haupt- und ehrenamtliche Hilfe besser zu vernetzen. Ulrike Just und Jana Amtsberg koordinieren Bildungsmaßnahmen für Neuzugewanderte, die von der frühkindlichen Bildung durch einen möglichst frühzeitigen Kitabesuch bis zum Übergang in den Arbeitsmarkt reichen. Den Übergängen zwischen Kita und Schule sowie Schule/ Spracherwerb und Beruf gilt dabei besonderes Augenmerk.
Wichtiges Werkzeug der Fachstelle ist das im vergangenen Jahr verabschiedete Basis-Integrationskonzept. Dafür ist die Stadt in Verbindung mit dem Projekt Jugendintegrationsmobil 2018 vom Bundesinnenministerium ausgezeichnet worden. Das Konzept wird zurzeit mit vielen haupt- und ehrenamtlichen Akteuren fortgeschrieben: „Wir wollen der sozialen Polarisierung entgegenwirken, die interkulturelle Öffnung vorantreiben und radikalen Positionen die Möglichkeiten des friedlichen Zusammenlebens entgegensetzen“, formuliert Maren Jakobi ihren damit verbundenen Anspruch. Auch persönlich bringt sie dafür gutes Rüstzeug mit. Als studierte Erziehungswissenschaftlerin für die Fächer Deutsch und Latein ist selbst zugelassene Lehrkraft für Integrationskurse. Sie spricht Englisch und Spanisch, verfügt über Arabischkenntnisse, hat Erfahrungen in den Bereichen Fort- und Weiterbildungsplanung für Erwachsene und interkulturelle Kommunikation.
„Auch wenn die Herausforderungen durch Zuwanderung in den vergangenen drei Jahren schon rein zahlenmäßig größer geworden sind, steht die Integrationsarbeit in der Landeshauptstadt auf einem soliden Fundament“, sagt Sozialdezernent Andreas Ruhl.
In Schwerin gibt es seit vielen Jahren ein breit aufgestelltes zivilgesellschaftliches Engagement für Integration, das alle zwei Jahre durch die Vergabe des „Annette-Köppinger-Preises für Integration und Menschlichkeit“ gewürdigt wird.
In der Landeshauptstadt lebten Ende Januar 2019 derzeit ca. 8.052 Ausländer. Die meisten von ihnen stammen aus Syrien (2277), der Ukraine (730), der Russischen Föderation (470) und Afghanistan (556).