Schwerin – In Schwerin wird sich die medizinische Unterversorgung in den südlichen Stadtteilen in den kommenden Jahren weiter verschärfen, wenn nicht aktiv gegengesteuert wird. „Zum einen führt die demographische Entwicklung in den nächsten Jahren zu einem wachsenden Bedarf an ärztlicher Dienstleistung. Zum anderen werden seit Jahrzehnten tätige Mediziner in den Ruhestand gehen, Praxisnachfolger suchen und diese nicht in jedem Fall am derzeitigen Standort finden“, beschreibt Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier das drohende Dilemma. Schon jetzt weist die wohnortnahe ärztliche Versorgung in den Stadtteilen Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz Defizite auf. Dabei sind das die Stadtteile mit der höchsten Einwohnerdichte. Nahezu ein Drittel aller Schweriner Kinder leben hier.
Zugleich gibt es in der Innenstadt und den angrenzenden Stadtteilen eine Konzentration von Kinderärzten und Allgemeinmedizinern, wodurch statistisch der Effekt einer insgesamt ausreichenden Versorgung eintritt.
Um diesem Marktversagen entgegenzutreten und zusätzliche Ärzte für die unterversorgten Stadtteile zu gewinnen, will die Stadt ein Medizinisches Versorgungszentrum in kommunaler Trägerschaft aufbauen. Geplant ist eine Anstalt öffentlichen Rechts, bei der niedergelassene Ärzte im Anstellungsverhältnis arbeiten können. „Gerade viele junge Ärzte ziehen eine Anstellung in Wohnortnähe dem Gang in die Selbstständigkeit vor, weil sie geregelte Arbeits- und Urlaubszeiten suchen. Wir wollen aber auch Ärzte ansprechen, die ihre letzten Berufsjahre nicht mehr als Selbstständige, sondern in einer Anstellung ausklingen lassen möchten und sich vielleicht mit anderen Kollegen die kassenärztliche Zulassung teilen wollen“, sagt Badenschier. Interessierte Mediziner berät die Landeshauptstadt Schwerin auch in rechtlichen Fragen. Ansprechpartnerin ist Beteiligungsmanagerin Doreen Zollondz. Vereinbaren Sie gern einen Termin unter 0385 545-1162.