Schwerin – Nun klappt es doch nicht ganz zum Schuljahresbeginn, dass die Schülerinnen und Schüler der Fritz-Reuter-Schule und der Friedensschule ihr neues Hortgebäude in der Friedensstraße 4 mit Leben füllen können. „Bei der schwierigen Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes aus dem Jahr 1870 haben sich im Bauablauf unerwartete Mehraufwände ergeben“, berichtet der Werkleiter des Zentralen Gebäudemanagements Ulrich Bartsch. „So mussten beispielsweise drei Viertel der Holzbalkendecken anstatt der geplanten ein Drittel erneuert werden. Die Holzbalken bzw. Balkenköpfe waren völlig zerstört und die Mauerschalen vom Schwamm befallen.“ Auch die heiße Witterung belastete die Handwerker in den vergangenen Wochen. Anfang Oktober sollen die Bauarbeiten am neuen Hort Schwerin Mitte in der Friedensstraße abgeschlossen sein und an die Schülerinnen und Schüler übergeben werden. „Trotz des verzögerten Übergabetermins sind die Hortbetreuung und die Beschulung in den jetzigen Räumen in der Friedensschule und der Reuterschule gesichert. Die Eltern wurden bereits durch die Kita gGmbH darüber informiert. Auch darüber, dass die bisherigen Entgelte bis zum Umzug in das neue Hortgebäude unverändert bleiben“, erklärt Manuela Gabriel, Leiterin des Fachdienstes Bildung und Sport. Mit dem neuen Hort leistet die Stadt einen wichtigen Beitrag zur Absicherung der Schulplatzkapazitäten und der Hortplatzkapazitäten in der Innenstadt und erfüllt damit die in der Kitabedarfsplanung festgeschriebenen Hortkapazitäten.
Zur Historie:
Das Haus in der Friedensstraße 4, früher Grenadierstraße, wurde als Quartierhaus für die Soldaten der Militärgarnison in Schwerin errichtet. Fertiggestellt wurde es im Herbst 1870. Zunächst wurden französische Kriegsgefangene im Haus untergebracht. Später folgte dann die Nutzung durch das erste Bataillon des Großherzoglich-Mecklenburgischen Grenadierregiments Nr. 89. Als im Jahre 1904 das Regiment in neue Kasernenbauten am Werdertor verlegt wurde, baute man das Gebäude zum Verwaltungsgebäude der Handwerkskammer und für die Schweriner Gewerbeschule um. Im Laufe der Zeit wechselten die Nutzer immer wieder. Heute nutzt die Handwerkskammer wieder Teile des Hauses. Der größere Teil wurde bis in die 90-er Jahre als Berufsschule genutzt.