Schwerin – 2018 ist es genau 1000 Jahre her, dass der Name „Schwerin“ das erste Mal in einer historischen Quelle genannt wird. Bischof Thietmar von Merseburg schildet in seiner Chronik, dass der von seinen Feinden bedrängte Obotritenfürst Mistizlaw sich 1018 in seine Burg „Swerin“ flüchtete.
Das Stadtarchiv der Landeshauptstadt richtet aus diesem Anlass gemeinsam mit dem Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde e.V. am 13. April eine Tagung im Demmlersaal des Altstädtischen Rathauses aus. Im Mittelpunkt der Tagung steht die frühe Stadtgeschichte.
„Auch wenn Schwerin seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts die Stadtgründung durch Herzog Heinrich den Löwen im Jahr 1160 und nicht die Ersterwähnung der Burg im Jahr 1018 gefeiert hat, wollen wir das 1000-jährige Jubiläum nutzen, um interessierten Schwerinerinnen und Schwerinern die durch Ausgrabungen und historische Forschungen gewonnenen neuesten Erkenntnisse zu den Anfängen der Stadt und der Burg Schwerin zu vermitteln“, so der Schirmherr der Tagung Oberbürgermeister Rico Badenschier.
Außerdem hat die Stadt beim Münzkontor Mecklenburg eine Gedenkmünze zur 1000-jährigen Ersterwähnung prägen lassen. Die Auflage der versilberten Münze liegt bei nur 100 Exemplaren. Sie zeigt auf der Vorderseite das Schweriner Schloss und auf der Rückseite den Schriftzug: „Ersterwähnung Schwerins – Auf dem Weg zum Weltkulturerbe der UNESCO“.
Die wissenschaftliche Tagung unter dem Titel „Burg und Stadt – Die ersten 300 Jahre Schwerin“ beginnt am Freitag, den 13. April, um 13 Uhr im Demmlersaal. Auf dem Programm stehen fünf wissenschaftliche Vorträge. Dr. Fred Ruchhöft aus Greifswald spricht über die „Slawische Burg und frühe Stadt“, Prof. Dr. Wolfang Huschner aus Leipzig über „Früheste Schriftzüge: Ibrahim ibn Jukub und Thietmar von Merseburg“ und Dr. Albrecht Cordes aus Frankfurt/Main über „Das Schweriner Stadtrecht in Bezug auf das Lübische Recht“. Dr. Tobias Pietsch aus Berlin behandelt die „Vasallen am Hof der Schweriner Grafen“ und Schwerins Stadtarchivar Dr. Bernd Kasten beleuchtet zum Abschluss der Tagung mit seinem Vortrag „Obotritenkult und Germanisierungswahn“ die Slawen im mecklenburgischen Geschichtsbild des 19. und 20. Jahrhunderts. Das Ende der Veranstaltung ist für 18.00 Uhr geplant. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.