Schwerin – Als der gute Schiedsrichter Matthias Alm nach 90 gespielten Minuten abpfiff, war die Freude bei Spielern, Verantwortlichen und Zuschauern riesengroß. Bis dahin war es allerdings ein Kampfspiel und eine Energieleistung von allen Akteuren im FCM-Dress, die sich diesen Dreier redlich verdienten. Viel Gastfreundschaft bewiesen die Jungs und Mädels von FCM SNupport, welche mit einem Spruchband die ca. 80 Gästefans begrüßten.
Trainer Enrico Neitzel und der spielender Co-Trainer Fiete Walter schickten die gleiche Elf auf dem Platz, die schon in Malchow die drei Punkte erspielen konnte. Man merkte der Schweriner Mannschaft an, dass man mit dem letzten Erfolg Selbstvertrauen tanken konnte. Das Team stand defensiv kompakt und setze Nadelstiche durch schnelles Umschaltspiel in die Spitze. Schon nach wenigen Minuten traf David Laudan die Querlatte nach einem Schuss aus der Distanz. Das 1:0 fiel nach einer Flanke aus dem Halbfeld. Der Ball landete bei Tino Witkowski, welcher erst einen Gegner aussteigen ließ und dann mit einem Schlenzer ins Eck traf. Der Jubel in der 8. Minute war groß, wurde aber mit dem prompten Ausgleich – eine Minute später – getrübt. Wieder mal besorgte eine Standardaktion das Gegentor. Nach einer Ecke landete der Ball etwas glücklich bei Rehbein, der humorlos ins Tor traf. Der FCM zeigte eine gute Reaktion und ließ sich davon nicht beirren. Der absolute Willen, dieses Spiel heute zu gewinnen, sah man besonders gut beim zweiten Tor. Tino Witkowski nahm es gleich mit vier Berliner Spieler auf sich, ließ sich aber nicht vom Ball trennen, steckte das Spielgerät zu Folarin durch, der am Ende dieser Aktion die Führung erzielte. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit vergab der FCM einige Kontersituationen, die beim besseren Ausspielen durchaus vielversprechend gewesen wären.
Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt. Tennis Borussia Berlin stemmte sich gegen die drohende Niederlage und die Schweriner kämpften mit viel Engagement und Leidenschaft die Führung zu verteidigen. In einer Phase, in der es kaum Entlastung nach vorne gab, war das Glück zurück auf Schweriner Seite. Und wenn mal ein Schuss nicht abgeblockt werden konnte, fanden die Berliner in Marc Ellenschläger ihren Meister, der heute wieder eine herausragende Leistung ablieferte. Am Ende war es ein verdienter Erfolg und der erste Heimsieg der Saison. Die knapp 400 Zuschauer im Schweriner Lambrechtsgrund sahen ein spannendes und intensives Oberligaspiel.
Für den FCM war es der zweite Sieg in Serie. Mit diesem Erfolg im Rücken sollte genug Selbstvertrauen da sein, um beim nächsten Auswärtsspiel in Seelow wieder etwas mitnehmen zu können. Aber aufgepasst: Die Seelower sind gut drauf und konnten die letzten drei Spiele gewinnen. Wenn die Jungs von Enrico Neitzel wieder die Tugenden Kampf, Leidenschaft und den absoluten Willen auf den Rasen bringen, dann ist auch dort etwas möglich.
FCM: Ellenschläger – Schmal, Schilling, Popov, Wandt – Kaminski, Bohmann – Pataman, Witkowski (89. Michalski), Laudan (86. Gorkow) – Folarin