Schwerin – Eigentlich sind Ferien da, um die Beine hoch zu legen, abzuschalten und sich ganz und gar seiner Freizeit zu widmen. Auch die Mädchen und Jungen der „Active summer – Berufsorientierungscamps 2016“ sehen das nicht anders – und doch entscheiden sie sich zumindest 2 Wochen lang – für eine Kombination aus Arbeit und Freizeit. Für die Teenager im Alter von 13-16 Jahren, die es in ihrer bisherigen Schulzeit nicht immer einfach hatten heißt es: „Zukunft kennt keine Ferien!“. Durch die Kombination aus Arbeits-, Lern- und Freizeitangeboten lernen sie verschiedene Berufe kennen und verbesserten gleichzeitig wichtige Schlüsselqualifikationen, wie etwa Team-, Kommunikationsfähigkeit, Kreativität und Lernbereitschaft.
Jedes Jahr zum Sommerbeginn endet für viele Jugendliche das Berufsleben, bevor es überhaupt angefangen hat. Die jungen Frauen und Männer verlassen die Hauptschule bestenfalls mit schlechten Noten, oft haben sie überhaupt keinen Abschluss. Dann folgt die Arbeitslosigkeit. Für alle Beteiligten ist das bitter und für den Staat extrem teuer. Denn er gibt Milliarden für Maßnahmen aus, die die Jugendlichen für den Arbeitsmarkt nachträglich fit machen sollen. „Wir müssen so früh wie möglich damit anfangen, Jugendliche – auch mit Startschwierigkeiten – auf das Berufsleben vorzubereiten“, so Agenturchef Guntram Sydow. „Nur so können Arbeitslosenbiographien von vorneherein verhindert werden.“
In den „Active summer – Berufsorientierungscamps 2016“ erwartet die Jugendlichen kein typisches ‚Büffeln‘. „Hier wird Berufsfrühorientierung gelebt. Wir erleben oft, dass junge Menschen nur sehr vage Vorstellungen von der Berufswelt haben. Die Jugendlichen erhalten hier die Chance sich zwei Wochen lang auszuprobieren und ihre Talente und Stärken zu erkennen. Wir wissen, dass sie Potenzial haben, nur bleibt es oft ungenutzt“, erklärt Sydow. „Der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt Westmecklenburgs braucht aber jeden Jugendlichen. Schon heute haben wir deutlich mehr gemeldete Ausbildungsplätze als Schulabgänger. Daher müssen wir jede Gelegenheit nutzen, um Bildungsverlierer zu verhindern. Die Berufsorientierungscamps sind ein Baustein, um dieses Ziel zu erreichen und damit eine sinnvolle Investition in die Zukunft.“
"Die „Active summer – Berufsorientierungscamps“ sind ein hervorragendes Beispiel für aktive, praktische und abwechslungsreiche Berufsorientierung. Mit den Camps setzen wir regionale Schwerpunkte. Es ist wichtig in Beratungs- und Betreuungsangebote zu investieren, die frühzeitig ansetzen. Ein direkter und rechtzeitiger Kontakt mit den Schülern trägt dazu bei, dass bestehende Vorbehalte gegen eine Ausbildung abgebaut und berufliche Fähigkeiten entdeckt werden. Darüber hinaus wird auch das Vermitteln sozialer Kompetenzen befördert", sagt Wirtschaftsminister Harry Glawe. Wir unterstützen gerade kleine und mittlere Unternehmen unseres Landes bei der Fachkräftesicherung. Je fundierter die Berufswahlentscheidung des einzelnen ist, desto geringer ist später die Gefahr eines Ausbildungsabbruchs. Wichtig ist, dass die Wunschvorstellungen mit der realen Ausbildungs- und Arbeitswelt im Einklang stehen.“ „Deshalb“, so Glawe weiter, „fördern wir seit letztem Jahr flächendeckend die außerschulische Berufsorientierung gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und stellen für den Zeitraum 2015 bis 2021 insgesamt 13,7 Millionen Euro bereit, davon kommen 7 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF).
Hintergrund
Die Finanzierung erfolgt vom Wirtschaftsministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie der Agentur für Arbeit Schwerin. Diese Einrichtungen führen die sechs Camps mit jeweils 24 Teilnehmern/innen durch: SR Bildungszentrum Wismar GmbH (Camp-Standort: Nordwestmecklenburg), Jessenitzer Aus- und Weiterbildung e.V. (Camp-Standort: Ludwigslust-Parchim) und der Jugendförderverein Parchim/Lübz e.V. (Camp-Standort: Schwerin).