Schwerin – Erstmals konnte in MV ein Wolf mit einem GPS-GSM-Halsbandsender bestückt werden.
„Das ist ein toller Erfolg für alle Beteiligten. Nun können wir hoffentlich bald ganz genau nachvollziehen, wo sich dieser Wolfswelpe aufhält und wie groß sein Bewegungsradius ist. Damit können wir wertvolle Daten sammeln, mit denen wir die Diskussion rund um den Wolf weiter versachlichen können. Fest steht jedenfalls, dass trotz der Vermehrung des Wolfes in unserem Land, diese Tierart bisher keinerlei Auswirkungen auf die Jagdstrecke hatte“, so Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz.
Im Jahre 2011 startete eine aus Mitteln der obersten Jagdbehörde des Landes Mecklenburg-Vorpommern finanzierte Pilotstudie zur Telemetrie von Wölfen mittels. Diese sollte das Monitoring unterstützen und wichtige Daten zum Raum-Zeit-System der Art, insbesondere zu Aktionsraumgrößen, Habitatnutzung, Schlafplätzen und Nahrungsspektrum von freilebenden Wölfen ermitteln. In diesem Forschungsprojekt bringen sich vor allem die Jäger des Landes Mecklenburg-Vorpommern intensiv ein.
Die ersten Fangversuche von 2011 bis 2013 in der Lübtheener Heide blieben erfolglos. Zu jener Zeit lebte dort nur ein einzelner Rüde. Nachdem sich im Jahr 2014 ein Wolfspaar erfolgreich reproduziert hat, wurden 2015 die Fangbemühungen wieder aufgenommen und waren jetzt erfolgreich. Am 20.10.2015 konnte ein männlicher Welpe (34 kg) aus dem Lübtheener Rudel erfolgreich besendert werden. Der Sender wird wichtige Daten zur Raumnutzung des Rudels liefern und damit das Wolfsmonitoring des Landes unterstützen. Über die Ergebnisse wird in regelmäßigen Abständen informiert werden. Die Pilotstudie wird in enger Abstimmung zwischen dem Landesjagdverband Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesforstbetrieb Trave der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und dem Land Mecklenburg-Vorpommern durch die TU Dresden, Professur für Forstzoologie durchgeführt.
In MV wurden im Jagdjahr 2014/15 insgesamt 129.797 Stück Schalenwild erlegt. Das Streckenergebnis entspricht ziemlich genau dem Durchschnitt der Ergebnisse der vergangenen 10 Jahre (130.970 Stück Schalenwild). „Im Vergleich zum Vorjahr wurde sogar deutlich mehr Schalenwild – die Hauptnahrungsquelle der Wölfe – durch die Jägerschaft erlegt: Über 10.400 Stück mehr! Dafür danke ich allen Jägerinnen und Jägern recht herzlich. Sie leisten einen enorm wichtigen Beitrag für den Erhalt einer gesunden Flora und Fauna – und dies meist in ihrer Freizeit. Die Zahlen widersprechen allerdings auch der weit verbreiteten Mär, dass Wölfe ein ernstzunehmender Konkurrent der Jäger sind“, sagte der Minister.
Seit dem Jahr 2000 treten dauerhafte wildlebende Wölfe in Deutschland ausschließlich durch natürliche Zuwanderung wieder auf. Gegenwärtig leben in Deutschland (Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern) mindestens 30 Wolfsrudel, 4 Wolfspaare und 5 territoriale Einzelwölfe, davon 2 Rudel und bis zu 2 territoriale Einzelwölfe in MV.
Weitere Informationen finden Sie auf www.wolf-mv.de