Schwerin – Am kommenden Montag, dem 24. August, plant der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. eine öffentliche Versammlung auf dem Alten Garten. Erwartet werden neben 100 Teilnehmern auch 50 Schlepper. In der Zeit von 16 bis 19 Uhr kann es daher im Bereich Graf-Schack-Allee, Alter Garten und Werderstraße zu Verkehrseinschränkungen kommen.
Hintergrund der Staffelfahrt
Die Nerven vieler Milchbauern in ganz Deutschland liegen blank. Die Milchpreise für die Bauern sind dramatisch abgestürzt und drohen weiter zu fallen. Mindestens 10 Cent werden den Bauern im Vergleich zum letzten Jahr fehlen – das sind 3 Milliarden Euro Verluste für die deutschen Milchviehbetriebe und den Ländlichen Raum. Vielen Milchviehhaltern bleibt momentan nur noch der Weg zur Bank, um überhaupt zahlungsfähig zu bleiben. Innerhalb von sechs Jahren befinden sich die Milchbauern in der dritten Krise am Milchmarkt. Das ist für die Betriebe nicht länger tragbar. Die Geduld der Milchbauern ist vorbei: Bereits vor Monaten haben sie ein Konzept entwickelt, wie man Milchmarktkrisen nach dem Wegfall der Quote mit neuen Instrumenten effizient begegnen könnte, und haben dies mit verschiedenen Vertretern der Branche und der Politik intensiv diskutiert. Die anhaltende Verweigerung der Bundesregierung und des Agrarministeriums die aktuelle Krise überhaupt anzuerkennen bzw. über neue Kriseninstrumente auch nur nachzudenken, führt die Milchviehbetriebe in den Ruin! Das reicht jetzt! Zukunft bedeutet Handeln!
Der BDM kämpft gemeinsam mit seinen europäischen Kollegen im European Milk BoardEMB dafür, den Milchviehhaltern in dieser Krise eine Perspektive zu geben. Dafür gilt es, mit Sofortmaßnahmen die katastrophale Milchmarktsituation anzugehen, um damit wieder für Liquidität auf den Milchviehbetrieben zu sorgen. Parallel dazu muss mit der gleichen Dringlichkeit nicht nur die Marktstellung der Milchviehhalter verbessert werden, sondern insbesondere das Milchmarkt-Krisenmanagement-Konzept aktiv angeschoben werden.