Schwerin – Der Mahler-Spezialist Roger Epple präsentiert sich im 7. Sinfoniekonzert am 18., 19. und 20. Mai als Gast am Pult der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin mit einem Programm, das musikalische Todesvisionen im prachtvollen, stellenweise überwältigenden Klangrausch zeichnet. Epple, nach Dirigentenpositionen in Leipzig, Mannheim und Halle seit 2012 Generalmusikdirektor am Staatstheater Oldenburg, ist in Konzert und Oper international gefragt und gilt als Spezialist für ebenso klug konzipierte wie sinnlich inspirierte Programme. Mit Gustav Mahlers "Todtenfeier" erklingt zu Beginn des Konzerts unter seiner Stabführung die frühe Fassung des Kopfsatzes der "Auferstehungssinfonie", ein gigantischer Trauermarsch, durchsetzt mit Ausbrüchen wütender Verzweiflung und nur kurzzeitig von choralähnlichen Motiven befriedet.
Mit schillernder Farbpalette komponierte Maurice Ravel 1920 im Angesicht der Zerstörungen des 1. Weltkriegs "La Valse" als Tanz auf dem Vulkan: eine Hommage an den Wiener Walzer und zugleich Erinnerung an eine Epoche, deren Glanz in Millionen Scherben zerborsten war. In der zweiten Konzerthälfte folgt Peter I. Tschaikowskis 6. Sinfonie, die "Pathétique", Abgesang und zugleich letzter beglückender Höhenflug eines am Leben verzweifelten Künstlers, dessen Tod kurz nach der Uraufführung bis heute Rätsel aufgibt. Die "Todestonart" h-Moll, der traumhaft-melancholische Tonfall, der verlöschende Schlusssatz – einiges legt nahe, dass der Komponist hier bewusst einen Schlusspunkt setzte und dabei endlich einmal ganz er selbst sein wollte.
Das Sinfoniekonzert am Montag um 18 Uhr wird moderiert. Am Dienstag und Mittwoch beginnen die Konzerte um 19.30 Uhr. Jeweils 45 Minuten zuvor wird im Konzertfoyer eine kostenlose Einführung angeboten.