Stralsund – Wussten Sie, dass der größte Fisch Deutschlands mit bis zu sechs Meter Länge und 400 Kilogramm Gewicht der Europäische Stör ist? Hätten Sie vermutet, dass der weiße Kaviar als teuerstes Lebensmittel der Welt im Guinnessbuch der Rekorde steht? Oder ist Ihnen bekannt, dass der Seestör 167 Jahre alt werden kann und damit zu den langlebigsten Fischen der Welt gehört? Diese Kuriositäten und weitere Themen greift die neue Sonderausstellung „Die Rückkehr der Störe“ auf, die im MEERESMUSEUM präsentiert wird.
Die einst heimischen Störarten sind in Deutschland ausgestorben. Wie sie mit großen Anstrengungen in unseren Flüssen wieder angesiedelt werden, zeigt nun die neue Exposition. Weltweit gibt es 27 Störarten. Davon sind mehr als die Hälfte vom Aussterben bedroht. Der Europäische und der Baltische Stör – unsere heimischen Arten – sind wegen Überfischung, Umweltverschmutzung und Veränderung der natürlichen Habitate aus Deutschland verschwunden. In Kooperation mit anderen europäischen Ländern wird bereits seit den 1990er Jahren an der Wiederansiedlung dieser faszinierenden Fische gearbeitet. Ziel ist die Wiederherstellung von sich selbst erhaltenden Populationen in ihren ehemaligen Verbreitungsgebieten.
Die Wanderausstellung gibt einen Einblick in diese Arbeiten und zeigt an authentischen Exponaten und originalgetreuen Nachbildungen die Besonderheiten der Störe sowie ihre Bedeutung in der Geschichte. Hierbei darf die Erwähnung des dienstältesten „Mitarbeiters“ des Deutschen Meeresmuseums – ein Russischer Stör, auch Waxdick genannt – keinesfalls fehlen. Der Fisch wurde 1968 von einem Usedomer Fischer gefangen, der das Tier an das Aquarium des MEERESMUSEUMs übergab. Dort drehte der Waxdick seine Runden bis er 2008 ins Flussmündungsbecken im Ostseeaquarium des OZEANEUMs Stralsund umzog und sich seit mittlerweile 47 Jahren immer noch bester Gesundheit erfreut.
Bis zum 31. August wird die Stör-Ausstellung im MEERESMUSEUM zu sehen sein: bis Ende Juni von Dienstag bis Sonntag sowie ab Juli täglich – jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr. Das Ausstellungsprojekt wurde gefördert vom Deutschen Meeresmuseum, dem Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Forschungsstiftung Ostsee, der Gesellschaft zur Rettung des Störs e. V. und dem Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB).