Rostock – Schmerzlich war der Verlust. Anfang des Jahres fiel der komplette Bestand der Roten Ibisse der Geflügelpest zum Opfer. Jetzt ist der stolze Vogel Trinidads, der akut vom Aussterben bedroht ist, wieder im Zoo Rostock zu bewundern.
Die neuen Vögel, zwei männliche und zwei weibliche Tiere, kommen aus einer Zuchtfarm in den Niederlanden. Die zwei Pärchen sollen künftig auch wieder für eigenen Nachwuchs sorgen. „Wir sind dem Zooverein Rostock sehr dankbar für die großzügige Spende“, betonte Zoodirektor Udo Nagel. Schon im Februar hatte der Verein der Freunde und Förderer des Rostocker Zoos spontan beschlossen, den Zoo beim Vogelneubesatz mit 5.000 Euro zu unterstützen. „Wir freuen uns natürlich auch sehr, diese außergewöhnlichen Tiere wieder im Zoo beobachten zu können“, sagte der Vorsitzende des Zoovereins, Mirko Strätz. „Es sind sehr schöne und grazile Vögel mit einer sehr starken Rotfärbung.“
Rote Ibisse sind im nördlichen Südamerika sowie auf der Antilleninsel Trinidad, deren Nationalvogel er ist, beheimatet. Der weltweite Gesamtbestand wird nur noch auf 100.000 bis 150.000 Tiere geschätzt. Die Nahrung der Vögel besteht aus Insekten, Weichtieren, Krabben und Fischen. Mit seinem sichelförmig abwärts gebogenen Schnabel stochert er im weichen Schlamm gezielt nach Würmern und Krabben. Deshalb ist der Ibis auch unter dem Namen „Sichler“ bekannt. Die leuchtend rote Färbung verdankt dieser Schreitvogel seiner Lieblingsspeise, den Krebstieren. Die in deren Fleisch enthaltenen Carotinoide färben das Ibis-Gefieder so auffallend. Die Vögel sind in der Voliere beim Regenwaldpavillon zu sehen.