Rostock – Mausohren, Hufeisennasen oder Abendsegler: Fledermäuse haben nicht nur interessante Namen, sondern faszinieren auch mit ihren Flugkünsten. Wer mehr über die bedrohten Tiere der Nacht erfahren will, sollte am 29. August der Einladung zur internationalen Nacht der Fledermäuse in Rostock folgen. Der Zoo Rostock und die Naturschutzjugend im NABU laden ab 20 Uhr zu einer Tour auf den Spuren der "Schönen der Nacht" ein.
In Deutschland gibt es 25 verschiedene Fledermausarten. Einige davon leben auch wild im Zoo Rostock. Der Barnstorfer Wald ist ein beliebtes Revier für die nachtaktiven Säugetiere. Kleine und große Fledermaus-Fans können die Experten der NABU-Fachgruppe Fledermausschutz am 29. August bei einem nächtlichen Spaziergang durch den Zoo begleiten und die verschiedenen Fledermausarten auf ihrer Jagd am Abendhimmel mit Detektoren bestimmen. Vielleicht gelingt es sogar, einige Tiere mit der Netzfangmethode hautnah in Augenschein zu nehmen. Die Fledermäuse werden dabei untersucht und wieder freigelassen. Spiele für Kinder und Wissenswertes über die Lebensweise und den Schutz der kleinen Säugetiere sollen den Zoo-Besuchern die nächtlichen Kunstflieger näher bringen. Los geht es um 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr) am Zooeingang Barnstorfer Ring. Der Eintritt ist für NAJU-Kinder kostenlos, andere Kinder & NABU-Mitglieder zahlen 3 Euro, erwachsene Nicht-Mitglieder 5 Euro. Anmeldung unter Tel.: 0381-2082 179.
Neben dem Großen Abendsegler und der weit verbreiteten Zwergfledermaus leben im Barnstorfer Wald auch der Kleine Abendsegler, die Wasserfledermaus, das Braune Langohr, die Fransenfledermaus und Mückenfledermaus sowie die Breitflügelmaus. Hier finden die Tiere einen idealen Baumbestand mit vielen alten Rotbuchen mit zahlreichen Spalten und Höhlen.
Veranstaltet wird die Internationale Batnight von EUROBATS, dem Europäischen Büro für Fledermausschutz. In der Bundesrepublik wird sie vom NABU organisiert. Mit der Aktion soll auf die Bedrohung der Tiere aufmerksam gemacht werden. In Deutschland sind vier Arten stark gefährdet, drei sind sogar vom Aussterben bedroht. Zwölf weitere sind gefährdet, stehen auf der Vorwarnliste oder es gibt nicht genug Daten, um Ihre Gefährdung genau einschätzen zu können.
Hauptursache für die Gefährdung der 25 heimischen Fledermausarten ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Alte Baumbestände, die in ihren Höhlen und Ritzen vielfältigen Unterschlupf gewähren, verschwinden zunehmend. Ritzen, Fugen und Spalten, die durch die Modernisierung von Fassaden und Dächern verloren gehen, sollten durch künstliche Ersatzquartiere an derselben Stelle ersetzt werden. So sieht es auch das Bundesnaturschutzgesetz vor. Zudem reduziert der Einsatz von Pestiziden Insekten als Nahrungsmittel für Fledermäuse oder vergiftet die Tiere über die Nahrungskette selbst. Auch nicht naturschutzfachlich geplante Windkraftanlangen stellen für Fledermäuse ein enormes Risiko dar. Der NABU fordert daher verpflichtende Gutachten über Fledermausvorkommen im Vorfeld der Planung von Windkraftanlagen.
Gemeinsam die „Nacht zum Tag machen“ können Freunde der Fledermäuse auch beim aktuellen „To do“ des Monats der Kampagne „Wir sind was wir tun. Die Naturschutzmacher.“ des NABU. Bei einem Fotowettbewerb können sie bis zum 6. September Flagge für Fledermäuse zeigen. (Mehr Infos unter http://wirsindwaswirtun.de/todos/25-die-nacht-zum-tag-machen