- Anzeige -

Nimba und Onong – Premiere in Rostock

- Anzeige -

Rostock – Seit einer Woche gibt es zwei neue Bewohner im Zoo Rostock und es ist eine Premiere. Nimba und Onong sind die ersten Zwergflusspferde und Flusspferde überhaupt, die im Zoo Rostock leben. Barbara Becker, Geschäftsführerin von Lotto MV, und Zoodirektor Udo Nagel haben heute die neue Zwergflusspferdanlage im Beisein vieler Ehrengäste eröffnet. „Zahlreiche regionale Firmen, Zoomitarbeiter und der Rostocker Zooverein haben mitgeholfen, dass nun wieder Tiere im ehemaligen Elefantenrevier zu sehen sind“, sagte Zoodirektor Udo Nagel. Der Innenausbau hat rund 230.000 Euro gekostet. Bis zum Frühjahr soll dann auch die Neugestaltung des 770 Quadratmeter großen Außengeheges mit Wasserbecken abgeschlossen sein.

„Ich bin begeistert von der neuen Anlage für die Zwergflusspferde“, freute sich Lotto-Geschäftsführerin Barbara Becker. Die Hippos werden sehr schnell das Herz der Rostocker erobern, da bin ich mir sicher. Für Liebhaber des älteren Teils des Zoos ist die Umgestaltung ein echter Gewinn.“ Seit 2001 unterstützt Lotto MV den Rostocker Zoo, inzwischen als Premiumpartner. Lotto MV ist auch Pate der quirligen Erdmännchen und des Neuguinea-Kurzschnabeligels im DARWINEUM.

Das Zwergflusspferd ist eine stark gefährdete Tierart. Aus diesem Grund stehen Zwergflusspferde auf der Roten Liste bedrohter Tierarten. Schätzungen zu Folge leben in der freien Wildbahn nur noch 2.000 bis 3.000 Zwergflusspferde. Für Zwergflusspferde wird ein Internationales Zuchtbuch (IZB) am Zoo in Basel (Schweiz) geführt.

Nachtaktiv, Einzelgänger und amphibisch lebende Paarhufer
Seit gut einer Woche leben sich die beiden Zwergflusspferde Nimba und Onong im Zoo Rostock ein. Dort, wo früher große Elefanten ihr Revier hatten, sind jetzt die Mini-Hippos zuhause. Nimba wurde am 20. Oktober 2013 im Zoo CERZA Lisieux in Frankreich geboren, Onong am 16. Mai 2014 im Zoo Zürich in der Schweiz. „Das Halten der Zwergflusspferde erfolgt in enger Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP)“, erläuterte Kuratorin Antje Zimmermann. „In europäischen Zoos leben 125 Zwergflusspferde.“

Zwergflusspferde sind Einzelgänger, die eigentlich nur zur Paarung zusammenkommen. Deshalb wurde die Anlage auch zweigeteilt ausgebaut. „Unsere Tiere sind noch relativ jung. Männchen werden mit ca. drei bis vier Jahren geschlechtsreif, Weibchen mit zweieinhalb bis drei Jahren. Nachwuchs ist also bei unserem Pärchen perspektivisch nicht ausgeschlossen.“

Die nachtaktiven Zwergflusspferde werden im Zoo Rostock vor allem Heu, Luzerne, Salat, Obst wie Äpfel, Birnen, Orangen, Kiwi und Gemüse, beispielsweise Karotten, Brokkoli, Gurken, Zwiebeln, Lauch, Sellerie und Fenchel sowie Pellets für Pflanzenfresser und Heu erhalten. In der freien Natur ernähren sich die Zwergflusspferde insbesondere von abgefallenen Früchten im Regenwald, Farnen, krautigen Pflanzen und Gräsern. Die Heimat der stark bedrohten Tiere liegt hauptsächlich im westlichen Afrika, in Liberia, Elfenbeinküste, Sierra Leone und Guinea. Ihr Lebensraum ist in den Sümpfen und an den Flussläufen des Regenwaldes zu finden. Wasser ist eine Lebensbedingung, weil sich die kleine Ausgabe der großen Artgenossen mit Vorliebe dort aufhält. Perfekt an diese Lebensweise angepasst sind sie durch Schwimmhäute zwischen ihren Zehen und die hoch oben am Kopf angelegten Ohren und Nasenlöcher, die durch Muskelkontraktionen bei Bedarf geschlossen werden können. Sie können bis zu drei Minuten tauchen. Die kleineren und wesentlich leichteren Zwergflusspferde werden nur bis zu einem Meter groß und maximal 275 Kilogramm schwer.

Den Zwergflusspferden stehen im vom Atelier Wilken und Zoo-Grafikerin Andrea Bergmann künstlerisch gestalteten Innenraum 66 Quadratmeter zur Verfügung. Das Innengehege hat einen abspritzbaren Boden, der mit einer Fußbodenheizung versehen ist. Der ehemalige Trockengraben im Elefantenhaus wurde zu einem Wassergraben umgebaut, der in den ehemaligen Besucherbereich erweitert wurde. Die Wassertiefe beträgt ca. 1,30 m und die Wassertemperatur zwischen 18 bis 20°C. Die Raumtemperatur schwankt zwischen 20 und 30°C.

Die Außenanlage hat eine Größe von insgesamt 770 Quadratmetern und wird ebenfalls teilbar sein. Der ehemalige Trockengraben der Elefantenanlage bleibt als Abgrenzung zum Besucherbereich erhalten und wird ansprechend gestaltet. Die Außenanlage mit vorwiegend gewachsenem Naturboden hat eine Wasserfläche von ca. 60 Quadratmetern und eine Wassertiefe von ca. 1,15 Metern.

Das Gehege wird durch Büsche, Bäume und Rasenflächen begrünt. Des Weiteren wird die Außenanlage ausreichend Möglichkeiten zum ausgiebigen Scheuern, für Sandbäder, Schlammsuhlen sowie Schattenplätze und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Nimba und Onong können ihren Außenbereich ab dem Frühling nutzen, wenn es warm genug ist. Die Außentemperatur sollte durchgehend mindestens 20 °C haben, das Wasser mindestens 18 °C. Die Kamerunschafe, einschließlich der langjährige Partner von Elefantendame Sara, Giesbert, leben auf der zweiten ehemaligen Elefantenanlage und haben dort auch ihren kleinen Schafstall.

Danke an die Sponsoren
„Wir sind all unseren Unterstützern, Partnern und Mitarbeitern sehr dankbar, dass wir dieses Projekt mit wenig Mitteln in relativ kurzer Zeit realisieren konnten“, betonte Zoodirektor Udo Nagel. Um die Kosten zu minimieren, hat der Zoo mit den beteiligten regionalen Baufirmen besondere Vereinbarungen getroffen. Nur für Arbeiten, die aus technischen und fachlichen Gründen nicht durch die Zoomitarbeiter geleistet werden konnten, wurden Firmen beauftragt. So wurde unter anderem auch die Anschaffung von Baumaterial in Eigenregie durch den Zoo übernommen. „Durch das Entgegenkommen der Baufirmen konnte ein sehr großer Anteil der Bauarbeiten durch den Zoo allein bewerkstelligt werden. Nur für etwa ein Drittel der Arbeiten wurden entsprechende Fachfirmen einbezogen“, so Nagel.

Der Zoo Rostock bedankt sich beim Bauunternehmen Hans Cordes, der Bauschlosserei Fust, Bodos Hausmeister- und Elektroservice, Ladwig GmbH, Liebherr, Diamant Technik Sanitz, Schwimmbadtechnik Lange, Glas- und Fensterbau Specht, Atelier Wilken und dem Rostocker Zooverein, der den Umbau mit 15.000 Euro und Arbeitseinsätzen unterstützt hat. Das Bauunternehmen Hans Cordes hat eine Tierpatenschaft für die Zwergflusspferde übernommen und ist damit der erste Pate der beiden neuen Zoo-Bewohner. „Eine sehr große und entscheidende Hilfe war auch EURAWASSER, die dem Zoo die Planung der Filteranlage gesponsert haben. Damit war der Weg für die Hippos frei“, so Zoodirektor Udo Nagel. Der Zoo Rostock hatte jüngst im europäischen Zoo-Ranking in der Kategorie der Einrichtungen von 500.000 bis 1 Million Besucher im Jahr erstmals die Spitzenposition ergattert.

- Anzeige -
- Advertisement -
Die mobile Version verlassen