Stralsund – Das „Meer vor unserer Haustür“ – der rund 25 Kilometer lange und etwa zwei Kilometer breite Strelasund – trennt Rügen vom Festland. Er ist Teil unserer vorpommerschen Boddengewässer, besitzt aber einige landschaftliche und gewässerkundliche Besonderheiten. Im Gegensatz zu vielen anderen Boddenufern hat der Strelasund an einigen Stellen auffallend aktive Ufer. Es gibt zahlreiche Buchten und Halbinseln. Im Strelasund herrscht oft eine für Boddengewässer ungewöhnlich starke Strömung. Und er ist an einer Stelle 17 Meter tief! Das ist die weitaus größte Tiefe aller Boddengewässer. Deshalb erscheint es spannend, etwas in die Geschichte des Gewässers vor unserer Haustür einzusteigen.
Zuerst war es das am Ende der Eiszeit abströmende Schmelzwasser und später ein kleiner Fluss, die sich hier in die Landschaft eingruben. Sie formten das Tal, in welches später das Meer eindrang. Dabei entwickelte sich eine besondere Ufer-landschaft, an der das Wasser beständig arbeitete und eine Vielzahl verschiedener Küstenformen schuf. Noch heute gibt es zahlreiche Uferabschnitte, an denen abgetragen oder angelandet wird. Schließlich beeinflusst auch der Mensch durch seine Bauten die Dynamik der Sundufer.
Mit einer beeindruckenden neuen Bildpräsentation stellt der Stralsunder Geologe Rolf Reinicke den uns vertrauten Strelasund aus ungewohnter Sicht vor. Bei einem Abendvortrag am Donnerstag, dem 11. Februar, um 19:00 Uhr im Chor unterm Wal im MEERESMUSEUM berichtet er über die Entstehung dieses besonderen Küstengewässers und über die natürlichen Veränderungen, die sich an seiner Küste vollzogen und noch immer vollziehen. Er präsentiert die landschaftliche Vielfalt mit zahlreichen sehenswerten Fotos – darunter auch viele Luftbilder. Der Eintritt zum Vortrag beträgt drei Euro pro Peron; für Mitglieder des Fördervereins Deutsches Meeresmuseum e. V. ist der Eintritt, wie gewohnt, frei.