Schwerin – Am 18. Februar 2016 lädt die Arbeiterwohlfahrt Mecklenburg- Vorpommern zur Eröffnung der Wanderausstellung „Gesichter der Armut“ in das Stadthaus der Landeshauptstadt Schwerin.
Die Ausstellung umfasst Bilder von 30 Personen und Familien, die in Armut leben. Die Fotografien sind Dokumente aus einem Leben abseits der Wohlstandsgesellschaft und werfen ein weites Spektrum auf den wissenschaftlichen Begriff „Armut“. Sie erlauben dem Betrachter einen ungefilterten und direkten Blick auf die Nöte und Herausforderungen der porträtierten Personen. Sie spiegeln Typisches und Individuelles aus den jeweiligen Lebenssituationen. Die Bilder der Menschen, ihre Gesichter sowie die persönlichen Aussagen der Porträtierten berühren tief und brechen eingefahrene Vorurteile und Stereotypen in Bezug auf Menschen in Armut auf.
Die Ausstellung wird um 10.00 Uhr gemeinsam von Rudolf Borchert, Landesvorsitzender MV und der Oberbürgermeisterin der Stadt Schwerin, Angelika Gramkow, eröffnet. Als besondere Gäste werden u.a. Porträtierte und Wissenschaftler aus dem Forschungsvorhaben erwartet. Es besteht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Rund- gang durch die Ausstellung mit dem Künstler und Fotografiker Bernd Lasdin.
In seinen Kunstprojekten verwirklicht Lasdin einen eigenständigen Stil und lässt die Porträtierten mit Selbstkommentaren zu Wort kommen. Diese Art der Porträtfotografie nutzt der Fotografiker als Mittel der kritischen Darstellung aktueller Themen der Sozialgeschichte. Mit dieser Ausstellung schlägt die AWO MV eine Brücke zum Forschungsbericht „Aspekte der Armut in MV“, der im September vergangenen Jahres erschien. Der Bericht wurde im Auftrag der AWO MV von Wissenschaftlern der Universitäten Greifswald und Rostock sowie der Hochschule Neubrandenburg erstellt. Der Forschungs- bericht zeigt, dass relative Armut vielschichtig ist und jeden treffen kann. Rudolf Borchert bringt es mit wenigen Worten auf den Punkt: „Armut hat viele Gesichter, Armut geht uns alle an.“
Die AWO MV sieht Armut nach wie vor als eine „zentrale Herausforderung von Gesellschaft und Politik“. Borchert stellt klar, dass, je weiter die Verarmung und damit die Ausgrenzung breiter Teile der Bevölkerung von gesellschaftlicher Teilhabe voranschreite, umso stärker der soziale Zusammenhalt und letztendlich auch die Demokratie gefährdet seien. „Um dieser Tatsache Zeugnis zu tragen und der Armut ein Gesicht zu geben, sie greifbar und somit begreifbar werden zu lassen“, so Borchert, „ist diese Ausstellung als Begleitprojekt zum AWO-Forschungsbericht entstanden.“
Die Ausstellung im Stadthaus Schwerin, Am Packhof 2 – 6 ist bis zum 30. März 2016 für alle Besucher zugänglich. Im Anschluss geht die Fotoausstellung durch Mecklenburg-Vorpommern auf Reisen.
Informationen zur Ausstellung Gesichter der Armut auf www.awo-mv.de