Schwerin – "Neue Welt" lautet der Titel des 4. Sinfoniekonzertes, das die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin am 29., 30. und 31. März 2016 unter der Leitung ihres Generalmusikdirektors Daniel Huppert im Großen Haus spielt. Auf den Spuren einer "typisch amerikanischen" Musik erklingt das Klarinettenkonzert von Aaron Copland, der in der Mission "nationale Identität" in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA starke Impulse setzte. Unverkennbar klingen aus dem für Benny Goodman komponierten Werk die Einflüsse von Jazz und Blues heraus – klassisch eingebunden, doch pikant gewürzt. Als Solist ist der Klarinettist Sebastian Manz in Schwerin zu Gast.
Berstend vor Euphorie errichten zwei Ouvertüren dem Konzert gleich eine doppelte Startrampe: Leonard Bernsteins "Candide" und John Adams‘ "Short ride in a fast machine". Musik, deren Energielevel schnurstracks ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten weist. Nach Amerika, in die damals noch "neue Welt", war 1892 auch Antonín Dvorák gereist: als neuer Direktor des New York Conservatory, mit der Aufgabe, den Amerikanern beizubringen, wie man "national" komponiere. Ein rückblickend recht absurdes Szenario, doch Dvorák forschte eifrig nach musikalischen Quellen und ließ sich von Indianern vortrommeln und vorsingen. Trotzdem geriet seine 9. Sinfonie, in die er die entdeckten Charakteristika einbaute, in ihrer Färbung so böhmisch wie kaum eine zweite. Der unkomplizierte Gestus passt dennoch perfekt in den Rahmen und macht jenen Charme aus, der der "Neunten", amerikanisch oder nicht, den Rang eines der populärsten Werke des Repertoires sichert.
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