Stralsund – Wale sind einer der Forschungsschwerpunkte am Deutschen Meeresmuseum. Dort widmen sich Wissenschaftler v. a. dem Schweinswal – der einzigen in der Ostsee heimischen Walart. Am Pfingstsonntag, dem 15. Mai, findet der diesjährige Internationale Tag des Ostsee-Schweinswals statt. An diesem Tag geben die Walforscher von 11:00 bis 15:00 Uhr im MEERESMUSEUM Stralsund einen Einblick in ihre Arbeit und vermitteln aktuelle Forschungsergebnisse.
Seit 2002 setzen die Walforscher Klickdetektoren zur Erfassung der Echoortungslaute von Schweinswalen ein. Mit Hilfe dieser akustischen Aufnahmegeräte erhalten sie Informationen zum Schweinswalvorkommen in der deutschen Ostsee. Ein internationales Projekt unter Beteiligung des Deutschen Meeresmuseums nutzte diese Methode, um erstmals Bestandzahlen für die Ostsee-Schweinswale zu ermitteln. Etwa 450 Individuen sind in der zentralen Ostsee beheimatet. Sie nutzen das Seegebiet südlich von Gotland zur Fortpflanzung und Geburt ihrer Jungen.
Ein weiteres Forschungsprojekt am Deutschen Meeresmuseum ist auf die Unterstützung der Bürger angewiesen. Durch die Meldung von zufälligen Sichtungen und Totfunden von Meeressäugetieren der Ostsee werden z. B. Gebiete ermittelt, die für Schweinswale, Robben und Co. von besonderer Bedeutung sind. Die Daten dienen außerdem zur Erarbeitung und Erweiterung bestehender Schutzkonzepte für diese schützenswerten Tiere.
Über die App OstSeeTierekönnenSichtungen und Totfunde von Meeressäugetieren, wie Schweinswale, Kegelrobben und Seehunde, einfach und bequem per Smartphone oder Tablet PC gemeldet werden. Alle Sichtungen werden auf einer interaktiven Karte veröffentlicht. Wer Meeressäugetiere in der Ostsee sieht oder tot an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns findet, kann dies auch weiterhin unter Tel.: 03831 2650-3333, per E-Mail an sichtungen@meeresmuseum.de oder per Online-Formular unter schweinswalsichtung.de mitteilen.