Rostock – „FALCO – Das Musical“ ist eine liebevolle Hommage an das größte Genie der deutschsprachigen Pop/Rap-Geschichte und an einen der schillerndsten und extrovertiertesten Popstars der 80er Jahre, der alles wollte und nie genug bekam. Der das Leben bis an seine Grenzen auskostete, mit allen Höhen und Tiefen, bis zur Selbstzerstörung und sich dabei unsterblich machte. Durch seine Kompromisslosigkeit wurde er zur Ikone einer ganzen Generation.
Am 19. Februar 1957 als Hans Hölzel geboren, erreichte der als „Falco“ berühmt gewordene Musiker mit seiner eigenwilligen Kunstsprache aus Deutsch, Englisch und Wiener Dialekt Weltruhm. Die Hitsingle „Rock Me Amadeus“ erschien 1984 und schaffte es zwei Jahre später als einziger deutschsprachiger Song auf Platz eins der US-amerikanischen Billboard-Charts.
Zum 60. Geburtstag bringt nun der Passauer Produzent, Oliver Forster (u. a. auch Veranstalter der beiden Erfolgsproduktionen „ELVIS – Das Musical“ und „all you need is love! – Das Beatles-Musical“) in einer überaus emotionalen und bewegenden zweistündigen Live-Show, in deren Mittelpunkt die unzähligen Superhits der Poplegende stehen, Falcos Leben noch einmal auf die Bühne. Das Publikum erlebt dabei die Annäherung an die Kunstfigur Falco, aber auch die Abgründe und der tiefe Fall des Hans Hölzel sind Teil dieser packenden Musical–Biographie. Noch nie zuvor war man der größten Ikone der österreichischen Musikszene seit seinem Tod am 6. Februar 1998 so nah wie in dieser einzigartigen Neu-Inszenierung von Regisseur Peter Rein.
Verrückt und bildgewaltig, unterstützt durch schrille und extravagante Tanzeinlagen, umrahmt von kunstvollen Projektionen und Original–Videosequenzen will „FALCO – Das Musical“ einen tiefen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt Hans Hölzels alias Falco gewähren. Seine markantesten und seine größten Hits, von „Der Kommissar“ über „Jeanny“, „Out of the Dark“ bis zu seinem Welthit „Rock Me Amadeus“, werden dabei live interpretiert. Für die Hauptrolle als Falco konnte Alexander Kerbst gewonnen werden.
Zum Verwechseln ähnlich und mit größter Präzision verkörpert er die Kunstfigur wie kaum ein anderer. „Er ist die perfekte Kopie: Er sieht aus wie Falco, er singt wie Falco, er bewegt sich wie Falco, er ist Falco!“, berichtete die Süddeutsche über den an der Theaterhochschule Leipzig ausgebildeten Vollblut-Sänger und -Schauspieler. Bereits in „FMA – Falco Meets Amadeus“ überzeugte Kerbst von den Bewegungen und den Blicken, über den Charme bis hin zum Wiener Schmäh selbst eingefleischte Fans. Die Fachpresse ist sich einig: Falco lebt!
Schrill, dekadent, glamourös und völlig verrückt bietet „FALCO – Das Musical“ ein unvergessliches Showerlebnis der Extraklasse und ist zugleich eine tiefe Verbeugung und leidenschaftliche Hommage an Falcos Leben und Schaffen.
FALCO – 60. Geburtstag einer Legende
„Er war Superstar, er war populär. Er war so exaltiert, because er hatte Flair. Er war ein Virtuose, war ein Rockidol“… In diesen Versen geht es nicht um Österreichs Musiklegende Falco (sonst müsste es auch Popidol lauten), sondern um den österreichischen Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart. Aber ohne Frage passt die Beschreibung auch auf den am 19. Februar 1957 als Johann „Hans“ Hölzel in Wien geborenen Sänger selbst. 1978, in den zaghaften Anfängen seiner Karriere, entschloss sich Hölzel, künftig als „Falco“ Karriere zu machen. Die Idee dazu hatte er, als er im Fernsehen den DDR-Skispringer Falko Weißpflog beim Neujahrspringen der Vier-Schanzentournee sieht. Das ‚k‘ in Falko ändert er in ‚c‘, um damit auch international besser auftreten zu können. 1984 erscheint „Rock Me Amadeus“. Einen Song, den der eigenwillige Musiker nur „unter größtem Widerstand“ und auf „Druck seines Managements“ eingesungen hatte und der ihn 1987 zum Weltstar machen sollte. Bis heute gelang es außer Falco keinem Musiker, mit einem deutschsprachigen Lied Platz ein der US-amerikanischen Billboard-Charts zu erreichen.
Mehr als nur einen Achtungserfolg erzielte Falco bereits drei Jahre zuvor. Mit „Der Kommissar“ (Erstveröffentlichung am 12. Dezember 1981) landete er 1982 europaweit in den Charts (unter anderem Platz Eins in Deutschland, Österreich, Italien und Spanien) und schaffte es in den US-amerikanischen Dance-Charts bis auf Platz 19. Nach seinem internationalen Durchbruch und einer Welttournee musste der Musiker zwischen 1988 und 1991 einige Rückschläge verkraften. Tourneen floppten und musikalisch vermochte er kaum Akzente zu setzen. Ab 1992 startete der „Falke“ erneut durch. Das Album „Nachtflug“ und die Single „Titanic“ waren mehr als ein Lebenszeichen, und auch auf den anschließenden Tourneen fanden die Fans zu Falco zurück. 1995 gelang ihm mit „Mutter, der Mann mit dem Koks ist da“ ein Song, der auch außerhalb der Techno-Gemeinde zum Hit avancierte. Falco arbeitete an einem neuen Album und veröffentlichte 1996 die Single „Naked“. Der Song erreichte in Österreich Platz vier, konnte sich in Deutschland aber nicht behaupten. Falco stellte daraufhin die Arbeit an dem Album ein. Ein Song des geplanten Albums, „Out Of The Dark“, wird erst Posthum zum Erfolg, denn am 6. Februar 1998, dreizehn Tage vor seinem 41. Geburtstag, stirbt Falco bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik.
„Hans Hölzel alias Falco war eine schillernde Persönlichkeit“, sagt Falcos ehemaliger Manager Horst Bork in seinem Buch „Falco – Die Wahrheit“ und erklärt: „Niemand wird es schaffen, Falcos Stellenwert in der Musikgeschichte zu schmälern, dafür hat er im Laufe seiner kurzen Karriere zu viel auf die Beine gestellt und zu hohe Maßstäbe gesetzt.“ Am 19. Februar 2017 wäre Falco 60 Jahre alt geworden – ein guter Anlass, um Falco, dem Superstar, dem Künstler und dem Menschen, noch einmal gebührend zu huldigen.