Schwerin – Die Umsetzung von Kur- und Heilwäldern soll in Mecklenburg-Vorpommern weiter vorangebracht werden. „Bereits seit einigen Jahren reden wir über die Chancen, die sich in der Gesundheitsbranche und im Tourismus durch unsere natürlichen Ressourcen ergeben. Mit dem vorliegenden Konzept können sich die ersten Gemeinden nun auf den Weg machen. Von den insgesamt neun Kommunen strebt Heringsdorf eine Zertifizierung als Kur- und Heilwald schon für das nächste Jahr an. Im europäischen Ausland stößt das Thema ebenfalls auf sehr großes Interesse, sodass 2017 ein Fachkongress geplant ist. Bis dahin soll auch die Pilotstudie abgeschlossen sein, die Aufschluss darüber gibt, wie genau die Waldtherapie wirkt“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe.
Der Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat ein umfassendes Konzept für die Nutzung von Kur- und Heilwälder im Land erarbeitet. Die Idee für Kur- und Heilwälder ist auf einer Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft entstanden und mit Unterstützung der BioCon Valley GmbH entwickelt worden.
Im Zuge der gesamten Umsetzung unterstützt der Bäderverband MV die beteiligten Kommunen von der Konzeptentwicklung bis zur Zertifizierung als Kur- und Heilwald. Momentan laufen die Planungen in Bad Doberan, Graal-Müritz, Waren (Müritz), Saßnitz, Krakow am See, Plau am See, Klink sowie Heringsdorf und Baabe auf Rügen. Dabei strebt Heringsdorf das wertvolle Prädikat bereits bis zum Fachkongress im nächsten Jahr an. Gemeinsam mit der Universität Rostock werden Module für die Weiterbildung zum Waldtherapeuten erarbeitet. Diese Weiterbildung ist gleichermaßen für Mediziner und Forstleute, die sich jeweils gezielt fördern lassen können, gedacht. Besonders eignet sich der Besuch im Heilwald wegen seines hohen Sauerstoffgehalts für Lungenkranke. „Die positiven Wirkungen auf Burnouts und Herz-Kreislauferkrankungen gelten als erwiesen. Neben den gesundheitlichen Aspekten zur Prävention und Rehabilitation von Krankheiten schaffen wir außerdem neue Angebote für Aktivurlauber in unserem Land. Durch die Investitionen fügt sich somit nicht nur ein weiteres Puzzlestück in unseren Masterplan ‚Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern 2020‘, sondern auch in der Tourismusbranche werden langfristig Arbeitsplätze gesichert“, so Glawe.
Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Förderung von Maßnahmen zur Steigerung von Wachstum und Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft mit circa 176.000 Euro. Die Investitionen in das Marketingprojekt des Bäderverbandes MV belaufen sich auf insgesamt rund 196.000 Euro.