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Neuer Nashornbulle in Schwerin angekommen

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Schwerin – Seit den frühen Morgenstunden ist neben den beiden weiblichen Nashörnern wieder ein Nashornbulle im Schweriner Zoo zuhause. Bereits in der Nacht erreichte der Transporter mit dem über zwei Tonnen schweren Paket das Zoogelände. Entladen wurde die Transportkiste samt wertvollem Passagier bei Tagesanbruch per Autokran.

„Kimba“ so heißt der fast achtjährige Bulle und kommt aus dem Zoo der französischen Stadt Lille. Hier lebte er seit 2011 gemeinsam mit weiteren männlichen Nashörnern und seinem Halbbruder. Jetzt ist er alt genug, um die Herzen seiner neuen Mitbewohnerinnen „Clara“ und „Karen“ zu gewinnen und verließ daher auf Anweisung des Zuchtbuchführers seine Junggesellengruppe mit klarem Zuchtauftrag.

Geboren wurde Kimba im Jahr 2008 in einem englischen Zoo. Im Alter von drei Jahren verließ er diesen in Richtung Frankreich und wurde in eine reine Männergruppe eingebunden. Das entspricht dem natürlichen Verhalten von Nashörnern. Auch in der Wildbahn verlassen die Jungtiere in diesem Alter ihre Mütter, da diese sich dann auf die nächste Paarung einstellt. „Die Kollegen in Lille stellen ihre Nashornanlage für die Haltung von Nashornbullen zur Verfügung, die nicht anderweitig zur Zucht eingesetzt werden können. Bullen untereinander sind in der Regel harmonischer, solange keine weiblichen Tiere in der Nähe sind. Wenn dann ein Zoo des europäischen Zooverbandes konkreten Bedarf an einem Bullen anmeldet, kann der Koordinator des Zuchtbuches aus diesem Reservoir schöpfen. Damit unterstützt der Zoo Lille das europäische Erhaltungszuchtprogramm, in dem sie selbst auf die Zucht verzichten. Ähnlich wie wir mit der Gruppe Grevy-Zebras verfahren werden. Hier bauen wir eine reine Männergruppe auf.“  so Zoodirektor Dr. Schikora.

Den ersten Tag verbringt „Kimba“ zunächst in seinem Stall. Hier kann er sich von der Fahrt erholen und mit seinem neuen Zuhause und seinem Pflegepersonal vertraut machen. In einer der kommenden Nächte werden dann auch „Clara“ und „Karen“ mit im Stall sein, jedoch in einer getrennten Box. Immerhin gibt es hier bereits die erste Möglichkeit sich zu beschnuppern und gegenseitig zu hören. Zunächst bekommt „Kimba“ erstmal die Gelegenheit die erst im Sommer eröffnete Nashornsavanne für sich alleine zu erkunden. Ist das geschehen und die drei Schwergewichte geben sich im Stall friedlich, wird es zur ersten direkten Zusammenkunft auf den Außenanlagen kommen.

Im Zoo Schwerin wartet man schon lange auf eine erfolgreiche Zucht bei den Breitmaulnashörnern. Im vergangenen Jahr wurde der Bulle „Limpopo“ an einen niederländischen Zoo abgegeben, da er sich mit Nashornkuh „Clara“ nicht vertrug und eine Zucht und gemeinsame Haltung nicht abzusehen war. „Wir hoffen, dass „Clara“ mit „Kimba“ glücklicher ist und auch „Karen“ Interesse zeigt. Mehr können wir jetzt nicht machen und alles Weitere wird sich in den nächsten zwei Jahren zeigen“.

Weltweit leben noch fünf Nashornarten, die allesamt durch Wilderei massiv bedroht sind. Das Horn wird in der traditionellen asiatischen Medizin für verschiedenste Zwecke verwendet und ist auf dem Schwarzmarkt sehr begehrt. Der Wildbestand des Südlichen Breitmaulnashorns, das auch im Schweriner Zoo gehalten wird, wird auf ca. 20.000 Individuen geschätzt. Bei dem ebenfalls in Afrika beheimateten Spitzmaulnashorn ist von nur noch 5.000 Tieren auszugehen. Demgegenüber stehen über 1.100 ausgewachsene Nashörner, die allein in Südafrika im Jahr 2015 durch Wilderer getötet wurden. Im Jahr 2007 waren es gerade 13 gewilderte Tiere.

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