Rostock – Mit großer Bestürzung haben die Mitarbeiter des Zoos Rostock gestern Nachmittag vom Tod der Eisbärin Vilma erfahren. Wie die Tierpfleger aus dem Aalborger Zoo in Dänemark informierten, lag Vilma am frühen Donnerstagnachmittag plötzlich leblos auf der Anlage. Der Grund ist völlig unklar. Eine tiermedizinische Untersuchung soll nun Aufklärung bringen. Unmittelbar nach dem tragischen Ereignis hatte der Zoo gestern auf seiner Facebookseite über die Entwicklung informiert.
„Aktuell haben wir absolut keine Erklärung für den überraschenden Tod von Fietes Mutter Vilma“, sagte Zoodirektor Udo Nagel. „Vilma war ein gesundes Tier und hat auch schon mehrere Reisen problemlos gemeistert. So auch am 20. Oktober, als Vilma nach einer relativ kurzen Fahrt den dänischen Zoo und ihren alten Gefährten und Vater von Fiete, Lars, erreichte und sofort wieder mit ihm zusammen auf der Anlage unterwegs war. Bis gestern gab es keinerlei Anzeichen für eine Erkrankung“, so Nagel. „Wir haben großes Vertrauen in unsere erfahrenen Kollegen in Dänemark. Wir wissen, dass sie wie unsere Tierpfleger auch alles in ihrer Macht Stehende getan haben, damit es Vilma gut geht. Auch deshalb ist unsere Bestürzung so groß. Gemeinsam müssen wir nun die Untersuchungsergebnisse abwarten, um die Todesursache zu klären.“
Am gestrigen Vormittag hatten Tierpfleger eine deutliche Veränderung des Verhaltens von Vilma beobachtet, sie schien lethargisch und hatte Schwierigkeiten, sich zu bewegen. Sofort wurde ein Tierarzt hinzugezogen. Der Zustand verschlechterte sich jedoch rasant, bereits nachmittags verstarb Vilma. Der dänische Zoo hat umgehend eine tierärztliche Untersuchung eingeleitet. Vilma sollte nach Beendigung der Bauarbeiten 2018 in den Rostocker Zoo zurückkehren. „Das müssen wir alle erst einmal verarbeiten, dass es nun keine Rückkehr mehr geben wird“, so Udo Nagel.
Vilma wurde am 3. Dezember 2002 in Rostock geboren und war das 32. Jungtier, das seit 1963 im Rostocker Zoo aufgezogen wurde. Von Oktober 2004 bis Februar 2008 lebte Vilma im Tiergarten Nürnberg, kam dann für ein Jahr zurück nach Rostock und wechselte anschließend 2009 nach Wuppertal. In enger Zusammenarbeit mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm wurde entschieden, einen Tiertausch vorzunehmen, um eine Nachzucht zu ermöglichen. So kam am 4. Januar 2012 im Zoo Wuppertal ihr Eisbärenmädchen Anori zur Welt, der Vater ist Lars. Vilma kehrte am 24. Oktober 2013 zurück nach Rostock zu Lars. Das Glück war vollkommen, als die Rostocker Eisbärentierpfleger am 3. Dezember 2014 den kleinen Fiete in der Wurfhöhle entdeckten. Lars wechselte im April 2015 in den Zoo Aalborg, damit Vilma ihren Eisbärenjungen Fiete in Ruhe aufziehen konnte.