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Zoo Rostock um eine neue Tierart reicher

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Rostock – Rund 4.000 Bewohner in 380 verschiedenen Arten aus aller Welt zählt der Rostocker Zoo. Seit kurzem ist der größte Zoo an der Ostseeküste um eine Tierart reicher. In unmittelbarer Nähe zur Orang-Utan-Familie hat ein Fidschileguan sein neues Revier bezogen. Das am 6. Mai 2015 geborene Weibchen kommt aus dem Tiergarten Schönbrunn in Wien, der sehr erfolgreich diese stark gefährdete Tierart züchtet. Nachwuchs wird es wohlmöglich auch in Rostock geben, denn ein zweiter männlicher Fidschileguan wird Anfang Mai aus dem Kölner Zoo erwartet. Dort ist er am 9. November 2015 geschlüpft. So lange kann das Weibchen das großzügig umgebaute Terrarium in Ruhe kennenlernen.

„Fidschileguane sind durch das Washingtoner Artenschutzabkommen weltweit geschützt und auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet eingestuft“, sagte Kuratorin Antje Zimmermann. „Die leuchtend grünen Reptilien sind vor allem durch die radikale Zerstörung der Regenwälder und das Einschleppen von Ratten und Hauskatzen vom Aussterben bedroht.“ Fidschileguane sind Baumbewohner, die im Südpazifik auf den Inselgruppen Fidschi und Tonga ihren ursprünglichen Lebensraum haben. „Die Zucht gilt als schwierig, da wird viel Fingerspitzengefühl benötigt“, so Antje Zimmermann. In Deutschland gibt es mit Rostock nur 13 und in Europa ca. 30 Tiergärten, in denen Fidschileguane beobachtet werden können.

Privatpersonen unterstützten Terrariumausbau
Die geräumige Schauvitrine im DARWINEUM hat eine Größe von etwa acht Quadratmetern bei einer Höhe von zwei Metern. Der Boden wird durch eine 30 cm hohe natürliche Substratschicht bedeckt. Die Rück- und Seitenwände des Geheges sind durch Kunstfelsen gestaltet. Das Gehege ist mit verschiedenen Kletterästen und Pflanzen ausgestattet, auf denen sich die Fidschileguane gern aufhalten. Die erforderliche Luftfeuchtigkeit von 70 bis 85 Prozent wird durch regelmäßiges Besprühen der Pflanzen und durch einen kleinen Wasserlauf erreicht. Für eine gute Belüftung sorgen Lochplatten unter der Vorderfront und in der Decke. Zusätzlich sind LED-, Wärme- und UV-Lichtquellen installiert worden, um die Regenwald-Wohlfühltemperatur von 25 bis 30°C der relativ bewegungsarmen Tiere sicherzustellen. „Der Bau des Terrariums wurde von Privatpersonen im Rahmen einer Spende finanziert. Dafür sind wir sehr dankbar“, unterstrich die Kuratorin, „da es uns ein besonderes Anliegen ist, auf gefährdete Arten aufmerksam zu machen.“ Noch sind die beiden neuen Bewohner im DARWINEUM namen- und patenlos, das könnte sich aber bald ändern, hofft die Kuratorin.

Ausgewachsene Fidschileguane erreichen eine Gesamtlänge von rund 60 bis 75 cm, wobei aber ca. drei Viertel der Länge auf den Schwanz entfallen. Die Männchen sind durch ihre charakteristischen Querstreifen in weißer oder hellblauer Farbe bereits nach dem Schlupf von den Weibchen deutlich zu unterscheiden. Auffällig sind die rotbraunen Augen und die gelben Nasenlöcher bei beiden Geschlechtern. Die Regenwaldbewohner ernähren sich in freier Natur überwiegend von Blättern. Im Zoo erhalten sie darüber hinaus auch Kräuter, Gräser, Salat und Gemüse. Nur alle zwei Wochen werden sie mit Insekten gefüttert. „Unser Neuzugang aus Wien wird momentan zur Eingewöhnung noch mit Löwenzahnblättern verwöhnt. Die mögen sie offensichtlich ausgesprochen gern.“

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