Rostock – Die erste Station des neugestalteten Busses der Rostocker Straßenbahn AG (s. PI RSAG) für Nachtschwärmer, Schichtarbeiter und Frühaufsteher führte heute natürlich in den Zoo. Anlässlich des 20. Jubiläums der beiden insbesondere bei unternehmungslustigen Hansestädtern beliebten Nachtbuslinien hat die RSAG ihren neuen Fledermausbus vorgestellt. „Gemeinsam haben wir ein Herz für die ‚Nachtschwärmer‘ von Rostock“, betonte Zoodirektor Udo Nagel.
„Die RSAG, langjähriger Tierpate unserer Geparden, unterstützt uns auch bei unseren ‚Jägern der Nacht‘ beim Artenschutz. Alle der ca. 25 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten stehen auf der Roten Liste für bedrohte Arten und sind teilweise akut vom Aussterben bedroht“, machte der Zoodirektor deutlich. „Vor diesem ernsten Hintergrund sind wir mit unseren Partnern wie der RSAG seit Jahren aktiv, um über die Situation zu informieren und Möglichkeiten des Artenschutzes aufzuzeigen. Dieses Engagement möchten wir gern noch weiter ausbauen. So findet auch in diesem Jahr mit der Naturschutzjugend NAJU am 26. August unter anderem wieder eine öffentliche Fledermausnacht statt“, kündigte Nagel an.
Neben dem stattlichen Mammutbaum im vorderen Bereich am Eingang Trotzenburg wurde heute ein Schild zum Jagdverhalten der Fledermäuse (s. Anhang) angebracht und 16 Fledermaussilhouetten aufgehängt, die sich im Wind bewegen und auf die am Tag unsichtbaren Säugetiere hinweisen sollen. Weitere Schilder zum Jahreszyklus der Fledermäuse und deren natürliche und künstliche Unterkünfte sind in Planung.
Der Barnstorfer Wald und insbesondere auch der Wald- und Wasserbereich vor dem DARWINEUM sind ein beliebtes Revier für die wild lebenden nachtaktiven Kunstflieger. Neben dem Großen Abendsegler und der weit verbreiteten Zwergfledermaus leben im Barnstorfer Wald auch der Kleine Abendsegler, die Wasserfledermaus, das Braune Langohr, die Fransenfledermaus und Mückenfledermaus sowie die Breitflügelfledermaus. Hier finden die Tiere einen idealen Baumbestand mit vielen alten Rotbuchen mit zahlreichen Spalten und Höhlen. Weltweit gibt es mehr als 1.000 Fledermausarten. Die Artenvielfalt reicht hier von den kleinen Mückenfledermäusen, die als kleinste der heimischen Arten nur etwa 5 Gramm wiegen, hin zu den Großen Abendseglern, deren Flügelspannweite schon bei 40 Zentimetern liegt. Viele Menschen faszinieren die Tiere, die mit den Ohren sehen und mit den Händen fliegen können und mit dem Kopf nach unten schlafen.