Rostock – Schon seit 2014 sind Kinder in Beratungsfunktion im Rostocker Zoo unterwegs, jetzt hat sich daraus das Juniorteam gegründet. Drei Mädchen zwischen 14 und 16 Jahren wollen dabei helfen, den Zoo noch kinderfreundlicher zu gestalten. Dafür haben sie eine Umfrage unter den jungen Zoobesuchern durchgeführt, suchen den Kontakt zu den Kids auf Zoofesten und anderen Veranstaltungen und reden mit bei der Entwicklung zielgruppenspezifischer Angebote.
„Die bisherige Arbeit des Kinderbeirates hat uns sehr beeindruckt“, betonte Zoodirektor Udo Nagel. „Es war unser gemeinsamer Wunsch, dieses wohl erste Ehrenamt der Kinder und Jugendlichen aufzuwerten und mit weiteren Kompetenzen auszustatten. Denn niemand weiß besser, wie ein kindgerechter Zoo aussehen sollte, als die Betreffenden selbst“, so Nagel. „Insofern möchten wir die Vertreter einer der größten Zielgruppe auch künftig bei der weiteren Entwicklung der besucherstärksten Freizeiteinrichtung des Landes aktiv mitbestimmen lassen.“
Aktuell besteht das Juniorteam aus drei Mitgliedern. Seit zwei Jahren sind Anna-Lena (16 Jahre) und Vivien (14 Jahre) mit dabei, im vergangenen Jahr kam Hanna (16 Jahre) dazu. „Ich engagiere mich im Juniorteam des Zoo Rostock, weil ich es wichtig finde für den Artenschutz einzutreten, ich gern mein Wissen über Tiere weitergebe und dieses spielerisch, zum Beispiel durch Basteln bei Kindern zu vertiefen. Neu für mich war es, für eine Radioshow und für die Tierporträtvideos in einem echten Aufnahmestudio zu sein", sagte Anna-Lena. Und Hanna ergänzt: „An der Arbeit im Juniorteam gefällt mir besonders, dass ich dem Zoo helfen kann. Zudem macht es mir Spaß, auf Erkundungstour zu gehen und zu gucken, was man kindgerechter gestalten kann. Neu und sehr spannend waren für mich die Tonaufnahmen für die YouTube-Videos.“
Kinderumfrage: Einhörner und Fiete werden vermisst
Die drei Schülerinnen haben eine eigene Umfrage gestartet (s. Anlage), um von den jungen Zoobesuchern zu erfahren, welche Tiere und Gehege sie am liebsten besuchen, wie ihnen die Schilder und Fütterungen gefallen und welche Spielplätze die besten sind. Auch Fragen an den Zoodirektor waren ausdrücklich erwünscht.
Eine erste Auswertung von mehr als 100 Umfragebögen hat ergeben, dass Eisbären, Robben, Löwen und Menschenaffen die absoluten Lieblinge der jungen Besucher sind. „Je kleiner die Kinder, desto größer sind ihre Lieblingstiere“, sagte Anna-Lena. „Zu den meistgewünschten Tieren gehören Elefanten, Eisbären und Giraffen, aber auch Saurier und Einhörner“, meinte die 16-Jährige lachend.
Die besten Spielplätze sind die, auf denen viel ausprobiert und geklettert werden kann, wie Hanna berichtete. „Jugendliche mögen große Spielplätze, kleinere Kinder vor allem die, wo man viel klettern kann. Schaukeln zum Beispiel mögen große und kleine Kinder.“
Interessant für die Mitarbeiter der Marketingabteilung war vor allem die Aussage, dass erstaunlich viele Grundschüler auf die Gehegeschilder achten. „Viele Kinder wünschen sich, dass sie die Namen der Tiere erfahren“, betonte Viivien.
Wünsche wie einen Fußballplatz anzulegen oder ein Haifischbecken zu errichten, werde er wohl nicht erfüllen können, so Zoodirektor Udo Nagel. Über den Hauptwunsch der Kinder, dass Eisbär Fiete zurückkommt, freue er sich, zeige sich doch, dass auch die jungen Zoobesucher die Eisbären vermissen. „2018 eröffnen wir das neue POLARIUM und dann hoffen wir auf viele junge Eisbären“, sagte Nagel.
Drei Briefkästen im Zoo und eine Mailadresse
Um auf Fragen und Anregungen der Kinder noch besser reagieren zu können, wurde pünktlich zu Beginn der Sommerferien die Kontaktadresse kinder@zoo-rostock.de frei geschaltet. Außerdem hängen im Zoo nun drei vom Juniorteam gestaltete Briefkästen an den Eingängen und am DARWINEUM, die nur darauf warten, „gefüttert“ zu werden.
Die Mädchen des Juniorteams – erkennbar an den roten Zoo-Westen – sind auch in den Sommerferien bei Veranstaltungen unterwegs und lassen sich gern in ein Gespräch verwickeln. Darüber hinaus arbeiten sie an der Vertonung von kurzen Zoofilmen: Kindgerecht stellen sie Tiere im Porträt vor, zu sehen und zu hören demnächst auf dem Youtube-Channel des Zoos.