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Zuwachs im Rostocker Zoo: Eine Kölner Samtpfote für Schneeleopardin Emba

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Rostock – Wer aufmerksam und mit viel Geduld die Großkatzenanlage im Rostocker Zoo beobachtet, hat ihn vielleicht schon entdeckt? Schneeleopard Barid wurde am 8. Mai 2015 im Kölner Zoo geboren und lebt seit dem 15. November in Rostock. Momentan gewöhnt sich der Neuzugang noch alleine an seine neue Umgebung und erkundet neugierig sein Revier. Bald schon soll er mit der am 17. Mai 2008 im Rostocker Zoo geborenen Emba zusammen auf der Außenanlage zu sehen sein. Embas Eltern waren der 1998 in Krefeld geborene Ischtvan und die 2000 in Basel geborene Shila.

„Wir sind wirklich sehr froh, für unsere Emba über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) einen Partner gefunden zu haben“, sagte Kuratorin Antje Zimmermann. „In den Zoos weltweit leben nur etwa 300 Tiere.“ Laut der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN  (International Union for Conservation of Nature) gelten Schneeleoparden als stark gefährdet. Dem World Wide Fund for Nature (WWF) zufolge wird der Bestand in freier Wildbahn auf zwischen knapp 4.000 und 6.400 geschätzt. Da die Tiere sehr zurückgezogen in den Bergen ihre Heimat haben, ist eine genaue Erfassung jedoch schwierig.

Langsame Annäherung geplant
Die ersten Schneeleoparden kamen 1989 in den Rostocker Zoo, die ihr Gehege in unmittelbarer Nachbarschaft zum Jaguar und dem kleinen Löwen-Rudel auf dem alten Zoogelände haben. Die Großkatzenanlage wurde im Jahr 2000 gebaut. Die Außenanlage ist 850 Quadratmeter groß und mit Kletterbäumen, Büschen, Liegeplätzen, Felsen und einem kleinen Teich ausgestattet. Außerdem gibt es hinter den Kulissen noch einen geräumigen Außenkäfig sowie fünf Boxen im Stall.

„Barid ist sehr gut sozialisiert, lebte lange mit seinen Eltern und zuletzt mit seinem Vater im Kölner Zoo zusammen. Der junge Schneeleopard hat keine Geschwister, zeigt sich sehr neugierig und noch ziemlich verspielt. Er fasst langsam Vertrauen in seine neue Umgebung“, so Antje Zimmermann. „Wir wünschen uns, dass perspektivisch ein Paar aus Emba und Barid wird, aber wir werden beiden Schneeleoparden ausreichend Zeit geben, um sich aneinander zu gewöhnen.“ Eigentlich sind Schneeleoparden Einzelgänger, aber in Zoos wurde auch schon beobachtet, dass Paare ihren Nachwuchs zusammen großziehen.

Die Zucht von Schneeleoparden gilt als schwierig. Denn obwohl die Tiere in kargen und unwirtlichen Regionen leben, haben sie keine besonders starken Abwehrkräfte. Das liegt auch daran, dass in den Gebirgen Zentralasiens, in denen die weiß-grau gefleckten Wildkatzen vorkommen, nur wenige Krankheitserreger angesiedelt sind, die den Tieren etwas anhaben können. Dafür ist es dort einfach zu kalt. In freier Natur liegen die äußerst geschickten Nachtjäger und Kletterkünstler hauptsächlich auf der Lauer nach Wildschafen. Im Zoo dagegen stehen Rindfleisch, Kaninchen, Pferd und Geflügel auf dem Speiseplan.

Die große Gefahr: Klimawandel und Menschen
In der Wildbahn leben Schneeleoparden in sehr abgelegenen Regionen in den Hochgebirgen Zentralasiens, vom Himalaya bis zur Süd- und Westmongolei und Südrussland, in vegetationsarmen Landschaften mit schroffen Felsen und in 1.500 bis 5.000 m Höhe. Schneeleoparden bevorzugen Gegenden oberhalb der Baumgrenze, aber unterhalb der Schneegrenze. Bedingt durch den Klimawandel wird ihr Lebensraum von Jahr zu Jahr immer kleiner.

Darüber hinaus konkurriert der Schneeleopard mit dem Menschen um Lebensraum. Die Tiere müssen für ihre Nahrungssuche ein sehr großes Revier durchstreifen. Wird dieses durch Straßen oder Siedlungen durchtrennt, können Populationen auseinandergerissen und der Nachwuchs gefährdet werden.

Sein schönes dichtes Fell und der Aberglaube machen ihn zudem in den Augen der Einwohner Mittelasiens zu einer begehrten Jagdtrophäe. Naturschützer versuchen, unterstützt durch Verbände wie den WWF und den NABU, den weiteren Rückgang der Bestände durch eine intensive Aufklärungsarbeit mit den Wildhütern vor Ort aufzuhalten.

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