Rostock – Das vor einem Jahr eröffnete Polarium hat die Rostocker und Gäste der Hanse- und Universitätsstadt begeistert. Seit dem 22. September 2018 haben 680.000 Besucher die neue Heimstätte der Eisbären und Humboldtpinguine sowie die Meereswelten und das Ausstellungszentrum gesehen. Heute wurde der erste Geburtstag gefeiert – standesgemäß mit drei großen Eistorten der Tierpfleger für das beliebte Eisbärentrio im Polarium.
„Mit Stolz und großer Freude haben wir erlebt, wie die Zoofreunde nach einer langen Ära der historischen Bärenburg ihr neues Polarium angenommen haben“, sagte Zoodirektor Udo Nagel. „Die drei noch jugendlichen Eisbären Sizzel (4), Noria (3) und Churchills Enkel Akiak (4) sind inzwischen unzertrennlich und genießen gemeinsam ihre Jugendzeit auf der neuen Anlage. Die Bruthöhlen der Humboldtpinguine haben sich bewährt, hier gibt es bereits zweimal Nachwuchs. Und auch die mystischen Meereswelten mit den Aquarien und Quallenkreisel haben sich positiv entwickelt, auch wenn dort erfahrungsgemäß immer ein paar Rückschläge zu verkraften sind. Der Zoo hat insgesamt gewonnen, was uns viele Rückmeldungen von unseren Besuchern und Förderern bestätigen.“
12 Monate Polarium – 12 Fakten zum ersten Jahr
1. In 12 Monaten Polarium ist kein Tag vergangen, an dem Akiak, Noria und Sizzel nicht baden waren. Die drei „Wasserratten“ schwimmen, tauchen und spielen täglich ausgiebig.
2. Rund 10.000 Kilogramm Rindfleisch und Fisch haben die drei Eisbären im ersten Jahr vertilgt. Aber auch Obst und Gemüse standen auf dem Speiseplan, so unter anderem Wassermelonen, Möhren, Äpfel und Birnen. Dabei lassen sich die Tierpfleger immer wieder neue Herausforderungen einfallen, um den Spiel- und Jagdtrieb der Könige der Arktis bei der Futtersuche zu erwecken.
3. Im vergangenen Jahr wurde die Zusammenarbeit mit der Artenschutzorganisation Polar Bears International (PBI) weiter ausgebaut. So hat der Zoo Rostock eine Patenschaft für ein Weibchen mit Sender in der Wildnis übernommen und ihr den Namen Vilma gegeben. Seit dem Oktober 2018 hat Vilma bereits 3.222 km zurückgelegt.
https://polarbearsinternational.org/polar-bears/tracking/
4. Innerhalb von zwölf Monaten hat Akiak sein Gewicht um 130 kg gesteigert. Bei seinem Umzug nach Rostock wog er 420 kg. Inzwischen sind es stattliche 550 kg.
5. Die 27 Humboldtpinguine waren nicht weniger hungrig und verspeisten in zwölf Monaten immerhin auch rund 5.500 kg Fisch, dabei vor allem Sprotten, Lodde und Hering.
6. In 12 Monaten Polarium sind zwei Pinguinküken geschlüpft. Sie kamen am 8. Mai und am 16. Juni zur Welt. Die beiden erfreuen sich bester Gesundheit und sind inzwischen schon richtig groß geworden.
7. Einmal hatten die Pinguine schon die Mauser. Damit haben auch die jüngeren Tiere nun ihr schwarz-weißes Erwachsenen-Federkleid. Dadurch sind die beiden Jungtiere gut vom Rest der Gruppe zu unterscheiden.
8. Hinter den Kulissen gab es zeitweise einen „Untermieter“. Pelikan Manni wurde von den Pflegern im Polarium von Hand aufgezogen. Inzwischen ist er zu seinen Artgenossen auf den Pelikanteich gezogen.
9. In den Meereswelten gab es im Wechsel mehr als zehn spannende Quallenarten zu bestaunen. Sieben verschiedene Arten können hier in den verschiedenen Quallenkreiseln gleichzeitig gezeigt werden, so beispielsweise die Mützenmeduse, Spiegeleiqualle, Kompassqualle, Amakusa-Feuer-Qualle oder die Papua-Schirmqualle.
10. In den Meereswelten haben auch drei Anglerfische ihr Zuhause gefunden. Diese sind nicht immer auf Anhieb auszumachen, da Anglerfische wahre Tarnungskünstler sind, die sich farblich ihrer Umgebung anpassen können.
11. Die vier Feuerfische in den Meereswelten, sogenannten Lauerjäger, haben gelernt, sich von den Tierpflegern „von Hand“ füttern zu lassen. Das ist sehr zum Vorteil ihrer Mitbewohner im Aquarium, denen sie sonst alles wegfressen würden.
12. Über 680.000 Zoofreunde im Polarium im ersten Jahr nach der Eröffnung bedeuten auch ein großes Interesse für den Natur- und Artenschutz, der im Mittelpunkt der Ausstellung im Besucherzentrum steht. Im Ausstellungsbereich wird über die Besonderheiten und die Gefährdung des größten Landraubtieres sowie die Folgen des Klimawandels informiert.