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Deutsches Meeresmuseum züchtet erfolgreich Glatthaie

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Stralsund – Im Süßwasser ist die Zucht von Tieren sehr viel einfacher als im Seewasser, weshalb mittlerweile fast alle Süßwasserarten in zoologischen Einrichtungen aus Nachzucht stammen. Die Techniken aus der standardisierten Züchtung kommerziell genutzter Seefische, wie Dorade, Wolfsbarsch und Steinbutt, werden für weitere Arten abgewandelt und weiterentwickelt. Jährlich steigern so auch Großaquarien und Züchter die Zahl der nachgezogenen Seewassertiere in zoologischen Einrichtungen.

Derzeit befinden sich 8,6 % der bekannten Hai- und Rochenarten in der Obhut europäischer Zoos und Aquarien. Dazu zählen vorrangig benthische, also am Boden lebende Tiere. Etwa die Hälfte dieser Arten werden momentan nachgezogen.

Das Deutsche Meeresmuseum züchtet seit 2017 so erfolgreich Glatthaie, dass es inzwischen zahlreiche Tiere im 2,6-Millionen-Liter-Becken „Offener Atlantik“ des OZEANEUMs zeigen und an andere Aquarien vermitteln kann. Dr. Nicole Kube ist Aquarienkuratorin am Deutschen Meeresmuseum und beobachtet seit 2013 als Koordinatorin der Fish and Invertebrate Taxonomy Advisory Group (FAITAG) Glatthai-Bestände in europäischen Aquarien. „Diese Haiarten sind nicht so häufig in Aquarien zu finden, da sie große Becken mit kälterem Wasser benötigen. Auch die Strömung und das Futter sind entscheidend bei der Haltung der Tiere. Das Deutsche Meeresmuseum ist die einzige Institution in Europa, die regelmäßig und erfolgreich Glatthaie züchtet. Wir sind sehr stolz darauf, dass uns die schwierige Nachzucht inzwischen so kontinuierlich gelingt“, so Kube. In ihrer Funktion als Koordinatorin fragt die Wissenschaftlerin jährlich die Bestandszahlen der Tiere in europäischen Zoos und Aquarien ab, spricht Empfehlungen zur Optimierung des Tierbestandes aus und sorgt für einen Informationsaustauch über Haltungsbedingungen und -richtlinien sowie Nachzuchtanforderungen.

Das Deutschen Meeresmuseum nimmt mit allen seinen Hai- und Rochenarten an den relevanten Managementprogrammen teil. Die über einen Meter langen Glatthaie sind gechipt und individuell mit Geschlecht und weiteren biologischen Daten erfasst.

Neben Glatthaien zieht das Deutsche Meeresmuseum seit Jahren auch andere Fischarten und Wirbellose nach. In kleinen Becken werden zudem tropische Korallen nach dem Prinzip ähnlich einer Baumschule erfolgreich vermehrt.

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