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Nashornbulle Kimba zieht in die Schweiz

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Schwerin – Sie sind bekannt in Schwerin. Als schwerstes Dreiergespann der Stadt sind sie ein Highlight bei jedem Zoobesuch. Meist sieht man sie gemeinsam in der Sonne liegen oder sich über die nächste Heumahlzeit hermachen. Von allen Unterscheidungsmerkmalen sticht Kimba meist durch seine Größe zwischen Clara und Karen hervor. Trotz seiner Größe und seines Gewichts gibt er in der Gruppe jedoch nicht den Ton an. Bei den Nashörnern führen die weiblichen Tiere die Gruppe an und so sieht man Kimba trotz aller Nähe stets eine gewisse Distanz zu seinen beiden Damen wahren.

Seit 2016 ist er Teil der Gruppe. Jedoch ist der erhoffte Nachwuchs bisher ausgeblieben. Da die Tragzeit von Nashörnern 16 Monate beträgt, ist eine Schwangerschaft nicht immer gleich ersichtlich. Doch nachdem nach vier Jahren und zahlreichen Deckversuchen keine Befruchtung stattgefunden hat, wurden beide Kühe und Kimba untersucht und getestet. Das ernüchternde Ergebnis stellte die Unfruchtbarkeit von Kimba fest. Da diese bei Nashörnern nicht immer nur physische Gründe haben muss, sondern auch psychisch bedingt sein kann, spielen hier die Gruppenzusammenstellung und die Persönlichkeiten der Kühe möglicherweise eine Rolle.

In Abstimmung mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) wurde eine neue Gruppe für Kimba gefunden. Im Zoo Zürich warten gleich vier weibliche Tiere auf ihn: ein Familiengespann aus Mutter Tanda und ihren drei Töchtern Teshi, Talatini und Ushindi. Auf der dortigen Lewa Savanne leben sie neben anderen Arten auch wie im Schweriner Zoo mit Grevy-Zebras und Säbelantilopen zusammen.

Die Abgabe von Kimba ist ein trauriger aber wichtiger Schritt für die Erhaltungszucht dieser imposanten und bedrohten Tiere. Voraussichtlich Anfang Juni wird Kimba die Reise in die Schweiz antreten. Im Gegenzug wird noch in diesem Sommer ein neuer Bulle in den Zoo Schwerin ziehen. Dieser hat bereits erfolgreich für Nachwuchs gesorgt und soll auch hier den lang gehegten Wunsch von Nashorn-Nachwuchs erfüllen.

Für die europäische Population von Breitmaulnashörnern ist Nachwuchs von Kimba, vor allem aber von den nicht verwandten Weibchen Clara und Karen wichtig. Bei beiden Tieren handelt es sich um Zuchtlinien, die sich aus genetischer Sicht nur wenig im Zuchtprogramm wiederfinden. Eine Vergrößerung dieser Familienzweige ist für eine nachhaltige und über mehrere Jahrzehnte gesunde Population sehr hilfreich.

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