Rostock – Schon bei der Eröffnung der 23. Hanse Sail am 8. August ab 17 Uhr auf der NDR-Bühne im Stadthafen sind ihre Partnerländer präsent. Wladimir Grinin, Botschafter der Russischen Förderation, und Matthias Platzeck, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, werden von Moderator Ralf Markert in Rostock willkommen geheißen. Ob auf dem Sail-Markt, im Veranstaltungsprogramm oder auf dem Wasser – das nationale und das internationale Partnerland sind fest in die Sail integriert.
Künstlerisches Russland
Bereits am 5. August wird in der Rathaushalle am Neuen Markt eine Ausstellung mit Bildern des russischen Marinemalers Andrej Tron eröffnet. Seine Werke zu dem Thema „St. Petersburg mit den Augen eines deutschen Gesandten“ werden hier bis Sonntag, den 11. August zu sehen sein. Im Anschluss werden die Bilder bis zum 1. September in der Societät maritim ausgestellt.
Am Mittwoch, dem 7. August, laden die junge norddeutsche philharmonie und die Festspiele MV ab 19.30 Uhr zum Auftaktkonzert der Hanse Sail in die Halle 207 ein. Gespielt werden Wagners Ouvertüre zur Oper „Tannhäuser“, die 5. Sinfonie von Schostakowitsch und Schönbergs Konzert in B-Dur für Orchester und Streichquartett, bei dem die Mitglieder des Armida Quartetts das Orchester als Solisten unterstützen. Im Mittelpunkt des von der WIRO präsentierten Auftaktkonzerts steht das 1937 uraufgeführte Marschfinale Schostakowitschs, das er als Todesmarsch auf das russische Regime geschrieben hatte. Der weltgewandte Dirigent John Axelrod übernimmt die Leitung der Nachwuchskünstler.
Russlands maritime Schmuckstücke
Auf dem Wasser können die Besucher drei prächtige Schiffe aus dem internationalen Partnerland bewundern. Die Viermast-Bark „Kruzenshtern“ (Länge 114,5 m, Segelfläche 3.900 m²) und das Vollschiff „Mir“ (Länge 108,6 m, Segelfläche 2.770 m²) gehören zu den beiden größten Schiffen des diesjährigen Traditionsseglertreffens. Die 1926 gebaute „Kruzenshtern“ war der letzte deutsche Segelfrachtschiffbau und gehörte zu den berühmten Flying P-Linern der Reederei Laeisz. Als drittes von sechs durch den polnischen Schiffbauingenieur Zygmunt Choren konstruierten Vollschiffen wurde hingegen die „Mir“ 1987 gebaut.
Während der gesamten Sail hat die „Mir“ ihren Liegeplatz in der Warnemünder Werft. Die „Kruzenshtern“ macht nach ihrer Ankunft am Sail-Donnerstag zunächst am Warnemünder Passagierkai fest und wechselt nach der Ausfahrt des Oberbürgermeisters am Freitag ebenfalls in die Werft. Beide Schiffe sind aber für Open-Ship zugänglich und bieten auch Mitsegeltörns an. Möglich wurde ihr Besuch durch die beiden Schiffspaten AIDA Cruises und Stadtwerke Rostock AG.
Mit der Fregatte „Shtandart“, dem Nachbau des einstigen Flaggschiffs Peter des Großen, stellt Russland eine der attraktivsten Repliken der Sail. Sie wird eine Hauptrolle in der Abschluss-Inszenierung der Hanse Sail am 11. August ab 18.30 Uhr übernehmen. Auf Anregung des Lexikus Verlags und unter Federführung des Hanse Sail Vereins wird beim Koggenlager an der Silo-Halbinsel ein heiteres Theaterstück aufgeführt. „Anlass ist die enge Verbindung zwischen Deutschland und Russland. Symbolisch für den schon seit Jahrhunderten betriebenen Handelsaustausch werden Säcke voll ‚Zorenäppels‘ und Bier auf die Fregatte verladen“, erklärt der Vorsitzende des Hanse Sail Vereins Günter Senf. 1715 weilte Zar Peter I. in Rostock und wartete auf seine Galeerenflotte mit 7.000 Leibgardisten. Diese Episode, die Dr. Ludmila Lutz-Auras von der Universität Rostock in ihrem Buch über den großen Zaren beschrieben hat, ist Thema des Schauspiels, in dem Mitglieder des Shantychors „De Klaashahns“ und weitere Akteure mitwirken.
Nationales Partnerland Brandenburg präsentiert sich auf dem Markt
In seinem Grußwort im SAIL KOMPASS, dem Programm-Heft der Hanse Sail, schreibt Ministerpräsident Matthias Platzeck: „Brandenburg ist in diesem Jahr nationales Partnerland der Hanse Sail. Das passt hervorragend zusammen! Nicht jeder an der Küste weiß, dass Brandenburg mit über 33.000 Kilometern Fließgewässern und mehr als 3.000 Seen das gewässerreichste deutsche Bundesland ist.“
Im Auftrag der Regie führenden Staatskanzlei des Landes Brandenburg ist Peter Domke vom Event und Catering Büro Phönix verantwortlich für die Präsentation des südlichen Nachbarbundeslandes Mecklenburg-Vorpommerns auf dem Sail-Markt im Rostocker Stadthafen. In unmittelbarer Nähe des Museumshafens werden kulinarische Köstlichkeiten aus dem Land Brandenburg angeboten, darunter Spezialitäten aus der Prenzlauer Fischerei oder vom Eberswalder Grill. Kulturell beweist die Shantymänner der Wasserschutzpolizei Brandenburg e.V., dass maritimes Liedgut auch an Binnengewässern gepflegt wird. So am 9. August von 14.30 bis 15.15 Uhr auf der Hanse-Sail-Bühne. Sie merken schon: Auch wir Binnenländer können und wollen uns der Faszination der Seefahrt nicht verschließen“, fasst Matthias Platzeck zusammen.
Am Sail-Sonntag (11.8.) hat das Partnerbundesland seinen großen Auftritt: Am so genannten „Brandenburg-Tag“ findet von 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr auf der Bühne am „Alten Fritz“ eine Präsentation statt, u.a. mit dem Shantychor und einem Fanfarenzug aus Potsdam. Auf dem Brandenburg-Markt wird es zudem spezielle Angebote geben.