Baden-Baden. – Der Ansturm deutscher Hip-Hopper auf die media control Album-Charts reißt nicht ab: Nachdem in den vergangenen Wochen bereits Kollegah & Farid Bang, Haftbefehl und Vega hochgelegene Chartbastionen einnahmen, wagt jetzt Ruhrpott-Rapper Fard den Frontalangriff. Hass und Ignoranz, aber auch Hoffnung und Idylle sind die Themen seines neuen Longplayers „Bellum Et Pax“ (übersetzt: Krieg und Frieden), mit dem der Deutsch-Iraner die zweite Position kapert. Gleichzeitig legt er den bislang größten Erfolg seiner Karriere hin.
In direkter Nachbarschaft Fards sorgen Heino und Andrea Berg für kurzweilige Unterhaltung. Während der Spitzenplatz weiterhin „Mit freundlichen Grüßen“ überschüttet wird, werden die neuesten Schlager-„Abenteuer“ auf der Drei erzählt (Vorwoche: fünf).
Mike Rosenberg alias Passenger erhellt mit „All The Little Lights“ seit einem Monat die Hitliste. Ursprünglich als Fünf-Mann-Band gegründet, blieb nach einem gemeinsamen Album nur noch Rosenberg übrig, der sich jetzt vor Engagements kaum retten kann. Seine sympathische Mischung aus bodenständigem Straßen-Folk und stadiontauglichem Indie-Rock reist von 41 auf sechs.
Neu entstandene Bands wie die Black Country Communion oder SuperHeavy haben es vorgemacht, jetzt rollt mit Atoms For Peace die nächste Supergroup heran. Radiohead-Frontmann Thom Yorke, Red Hot Chili Peppers-Bassist Flea und Produzent Nigel Godrich (u.a. Radiohead, Travis, R.E.M. und Beck) scharen ein kreatives Team um sich und laufen auf Rang 16 „Amok“.
Im Single-Ranking schreien will.i.am und Britney Spears vor lauter Freude, denn ihr Song „Scream & Shout” steht zum achten Mal auf eins. Justin Timberlake wirft einen Blick in die „Mirrors“ und dürfte ebenfalls hochzufrieden sein: Kurz nach seinem „Wetten, dass..?”-Auftritt macht das US-Multitalent ordentlich Boden gut und schnellt von 34 auf zwei. Macklemore & Ryan Lewis feat. Wanz bleiben ihrem „Thrift Shop“ an dritter Stelle treu.
Nach längerer Babypause meldet sich die britische Sängerin Dido zurück; „No Freedom“ startet behutsam auf der 64. Ob ihr neues Studioalbum „Girl Who Got Away“ wie die Vorgänger in die Top Drei stürmt, steht nächste Woche fest.
Woodkid (bürgerlicher Name: Yoann Lemoine) macht eigentlich hinter der Kamera von sich reden und drehte u.a. die Musikvideos zu Lana del Reys „Born To Die“, Katy Perrys „Teenage Dream“ sowie Taylor Swifts „Back To December“. Dass der Franzose aber auch ein begnadeter Musiker ist, beweist seine gefühlvolle Nummer „I Love You“ neu auf 72.