Güstrow – Am Freitag, dem 25. Juli 2014 um 17 Uhr laden der Filmklub Güstrow e. V. und das Staatliche Museum Schwerin / Ludwigslust / Güstrow zu Film & Gespräch ins Wirtschaftsgebäude des Güstrower Schlosses ein.
Im Zusammenhang mit der derzeitigen Ausstellung „HIERZULANDE. Malerei aus dem Norden der DDR“ wird der Dokumentarfilm „Tanz des Lebens“ gezeigt, den der bei Crivitz lebende Regisseur Dieter Schumann 2012 gedreht hat.
Seit den 1990er Jahren trifft sich ein Kreis von Senioren zum nachmittäglichen Tanztee im „Alten Schlachthof“ in Schwerin. Dieses lebenszugewandte Ritual bildet den leichtfüßigen Rahmen um fünf Porträts von Frauen des Zirkels, die aus ihrem langen und zeitweise schweren Leben berichten: Sie sind Zeitzeuginnen des Krieges und seiner schrecklichen Folgen. Sie waren gefordert beim mühseligen Neubeginn im Osten Deutschlands und sie teilten damit das Schicksal der meisten Maler, deren Bilder in der Ausstellung zu sehen sind. Die Malerei führt uns von Anfang an auf ihre Weise einen farbigen Tanz des Lebens vor, der Schrecken des Erlebten wird in Ausnahmefällen allenfalls angedeutet. Dem gegenüber steht die Unmittelbarkeit des gesprochenen Berichts und des Dokumentarfilms. In der Begegnung mit den Protagonistinnen wächst die Erkenntnis: Es ist heilsam, sich zu erinnern und mitzuteilen, und es ist stets hohe Zeit, das Leben zu leben – so gut und so lange es geht. Und für die Jüngeren wird deutlich: solche Erzählungen sind kostbar– und sie werden im Alltag viel zu selten abgefragt.
Der Regisseur Dieter Schumann ist anwesend. 5o Stunden Material hat er zu einem 55 Film-Minuten komprimieren müssen. Im Anschluss an die Vorführung kann das fortgesetzt werden, was im Film begonnen hat: Erzählen und Sich-Näherkommen.
Eintritt 5/4 €. Informationen: Dr. Regina Erbentraut, Leiterin Schloss Güstrow, T 03843/752-13, r.erbentraut@schloss-guestrow.de