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Tim Bendzko: "Als Kind hätte ich mir nichts sehnlicher gewünscht

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Unterföhring (ots) – Nachwuchs für Deutschlands größte Showreihe "The Voice of Germany": Am Freitag (20.15 Uhr) startet das internationale Erfolgsprogramm "The Voice Kids" in SAT.1. Im Interviewsprechen Tim Bendzko (27), Lena Meyer-Landrut (21) und Henning Wehland (41) über ihre Aufgabe als Coaches und Beweggründe, dabei zu sein. Die Drei verraten, ob sie als Kind selbst teilgenommen hätten und wie sie reagieren, wenn sie bei "The Voice Kids" von einem Kind eine "Abfuhr" bekommen.*

Die Show "The Voice of Germany" kennen wir alle – was ist in Ihren Augen der Unterschied zu "The Voice Kids"?

Henning Wehland: Das Niveau der Talente ist wesentlicher besser. (lacht) Wenn man von Talenten und Förderung spricht, dann sollte man da anfangen, wo Talent entsteht – also in relativ jungen Jahren.

Lena Meyer-Landrut: In erster Linie geht es ums Teilnehmen und Spaß haben – und nicht ums Gewinnen. Man gibt den jungen Talenten die Chance, auf einer großen Bühne zu stehen und ihr Können zu präsentieren. Das zu beobachten ist eine wirkliche Herzensangelegenheit.

Warum machen Sie als Coaches bei der Sendung mit?

Tim Bendzko: Viele Menschen werden sehr überrascht sein, wie hoch das Niveau ist und wie wir mit den Leuten umgehen. Für mich ist es entscheidend, was mit den Erwartungen der Leute passiert, die in Castingshows gehen. Hier ist es wundervoll, dass die Kinder einen Ausbildungsvertrag gewinnen. Wenn sie möchten, können sie ein Album machen. Das ist aber kein Zwang, das entscheiden die Eltern dann. Ich mag an der Show sehr, dass die Kinder hier nicht verheizt werden.

Henning Wehland: Wir haben schon lange ein Programm wie "The Voice Kids" gebraucht. Kinder haben einfach Spaß an Pop-Musik. Die Voraussetzungen sind natürlich: Fairness, optimale Betreuung der Kinder vor und hinter den Kulissen, Gesangscoaches, schulische Betreuung durch Lehrer und die Anwesenheit der Familie. Argumente wie "auf dem Rücken der Kinder wird Profit gemacht" halte ich für doppelmoralisch und empfinde sie als Augenwischerei. Wo waren die Aufschreie als Radost Bokel Momo spielte? Oder als Steffi Graf mit 13 Tennisprofi wurde? Es geht nicht um das "ob", sondern um das "wie"! Bei "The Voice Kids" wird kein Superstar-Status versprochen, keine Welt-Karriere suggeriert. Es gibt keinen Zwang zu irgendeiner Unterschrift eines Vertrages. Jedem Kind wird vermittelt, allein durch das Mitmachen schon gewonnen zu haben. Und man wird Talente entdecken, von denen niemand geglaubt hat, dass es sie in Deutschland gibt.

Hätten Sie als Kind selbst bei "The Voice Kids" mitgemacht?

Lena Meyer-Landrut: Tim und ich ja, Henning hätte zu viel Schiss gehabt. (lacht) Tim und ich waren beide ein bisschen Mittelpunkt-Typen. (lacht) Immer wenn Gäste Zuhause waren, sind wir die ersten gewesen, die etwas vorbereitet haben à la "ob sich nicht bitte alle versammeln könnten, denn ich hab da was vorbereitet. Ich möchte etwas vorsingen." Eine halbe Stunde lang … Ich hätte das damals auf jeden Fall gut gefunden. Ja, ich hätte auf alle Fälle mitgemacht.

Tim Bendzko: Als Kind hätte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als bei so einer Sendung auftreten und singen zu dürfen. Das gab es zu meiner Zeit nicht. Da gab es die Miniplayback-Show, bei der wurde aber nicht live gesungen. Das hat mich damals schon genervt. Ich habe früh entschieden, dass ich Musik machen werde, so mit 10, 11 Jahren. Und so richtig gemacht habe ich das aber erst ab 16. Da wäre ich eigentlich zu alt gewesen für "The Voice Kids".

Sie haben bereits die "Blind Auditions" hinter sich. Welche Talente sind Ihnen besonders im Kopf geblieben?

Tim Bendzko: Hier waren mehrere, unfassbare Leute. Sensationelle Leute. Man kann jetzt nicht einen herausnehmen. Mir würden schlagartig mindestens zehn einfallen, wo ich nicht dachte, dass es so etwas gibt. Weder mit acht, noch mit 13, noch mit 30.

Lena Meyer-Landrut: Besonders bleiben einem die Momente im Gedächtnis, wo alle drei Coaches sich umdrehen und man dann wie verrückt um die Talente kämpfen muss.

Was ist das für ein Gefühl, als Coach dabei zu sein?

Tim Bendzko: Der entscheidende Unterschied zwischen einem Juror und unserer Aufgabe als Coach ist, dass wir nicht entscheiden, wer in unser Team kommt. Die Talente sind diejenigen, die sagen, zu wem sie gehen und sie sind eigentlich diejenigen, die die Macht haben. Das ist einfach der große Unterschied.

Lena Meyer-Landrut: Es ist eine große Ehre, Teil dieser Show zu sein und gleichzeitig auch eine große Herausforderung, da man viel Verantwortung hat. Es macht riesen Spaß zu sehen, wie talentiert und motiviert die Kids sind und wie sie sich schon so früh mit dem Thema Musik identifizieren.

Ist es schwer "nein" zu den Kindern zu sagen bzw. nicht zu buzzern?

Henning Wehland: Nein, ehrlich gesagt ist es das nicht. Ich finde es albern, heutzutage zu glauben, dass man im Zeitalter des Internets Kinder oder Menschen vor Unglück oder vor schlechten Erfahrungen bewahren kann. Das wichtigste ist immer, dass man fair und ehrlich in dem sich bietenden Rahmen mit Menschen umgeht. Meine Eltern haben immer zu mir gesagt, dass das einzige, was sie mir bieten können, Ehrlichkeit ist und das vorzuleben, was sie mir predigen. Das ist das Allerwichtigste. Wir tun das eben mit dem notwendigen Ernst und der notwendigen Ehrlichkeit. Es ist nur möglich, Talente zu finden, wenn man sie einer realistischen Situation aussetzt. Als Sänger musst Du die Angst überwinden können, vor Menschen aufzutreten. Das kann man nicht früh genug lernen. Ob die Talente das mit acht, mit 14 oder mit 25 Jahren zum ersten Mal machen, ist egal. Das Wichtige ist, wie sie hinterher aufgefangen werden und wie es ihnen erklärt wird.

Lena Meyer-Landrut: Ja, total schwer, aber es ist auch so schön, zu sehen, wie viel Spaß die Kinder auf der Bühne haben und wie sie es genießen, ihr Talent zu präsentieren. Und genau das steht im Vordergrund.

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