Wismar (ots) – Ein Pkw-Fahrer sorgte am Montagnachmittag für ein großes Gefahrenpotential auf der A 20. Gegen 12:38 Uhr meldete sich eine Hinweisgeberin, dass sie und ihr Mann ständig durch ein schwarzes Fahrzeug auf der A 20 in Fahrtrichtung Richtung Rostock ausgebremst werden. Die Frau schilderte, dass der Pkw auf Höhe der Anschlussstelle Grevesmühlen sehr dicht auf einen Lkw auffuhr.
Mittels Lichthupe machte der Mann der Hinweisgeberin den Pkw-Fahrer darauf aufmerksam. Dieser reagierte mit abruptem Abbremsen, überholte den Lkw und scherte ganz knapp vor dem Lkw wieder auf den Hauptfahrstreifen ein. Anschließend wartete der Pkw-Fahrer bis das Fahrzeug der Hinweisgeberin den Lkw überholt hatte, zeigte den Stinkefinger und fuhr in der weiteren Folge dicht auf, überholte und bremste ohne zwingen Grund stark ab. Anschließend beschleunigte der Fahrer seinen Pkw stark und fuhr davon. In der weiteren Beobachtung konnte die Hinweisgeberin sehen, wie auch andere Verkehrsteilnehmer durch dichtes Auffahren, Überholen und Ausbremsen gefährdet wurden.
Streifenwagen der Polizeiinspektion Wismar besetzten daraufhin die Anschlussstellen bis nach Neukloster. Durch die falsche Übermittlung des Kennzeichens achteten die Beamten auf einen VW Golf während der gefährliche Fahrer einen Skoda Superb fuhr. Die Fahndungsmaßnahmen mussten gegen 13:00 Uhr erfolglos beendet werden. Weitere Polizeidienststellen wurden jedoch bereits im Vorfeld über den Sachverhalt informiert. Gegen 14:00 Uhr meldete erneut ein Hinweisgeber, dass vor ihm auf der A 20 in Fahrtrichtung Wismar auf Höhe der Anschlussstelle Kröpelin ein Skoda Superb Fahrer andere Verkehrsteilnehmer ausbremst und den Stinkefinger zeigt. Dabei soll er bis auf 70 km/h herunterbremsen. Im Bereich der Anschlussstelle Zurow konnte eine Funkwagenbesatzung des Autobahn- und Verkehrspolizeirevieres Metelsdorf den Skoda feststellen und die Verfolgung, unter der Nutzung von Sonder- und Wegerechten, aufnehmen.
Als der Skoda-fahrer den Streifenwagen bemerkte, beschleunigte dieser auf etwa 200 km/h und fuhr in starken Schlangenlinien über die A 20 weiter in Richtung Wismar. Zwischen den Anschlussstellen Kreuz Wismar und Wismar-Mitte fuhr der Skoda-Fahrer weiter mit ca. 200 km/h zunächst auf dem Standstreifen und in der weiteren Folge auf ein dort befindliches Auto der Autobahnmeisterei zu. Erst im letzten Moment vor dem drohenden Zusammenstoß lenkte der Skoda-Fahrer seinen Pkw zurück auf den Hauptfahrstreifen. Der Funkwagenbesatzung gelang es nun am Skoda vorbeizufahren. Um die anhaltende erhebliche Gefahr unbeteiligter Verkehrsteilnehmer rasch zu beenden, bremsten die Beamten den Skoda so aus, dass dieser letztendlich auf dem Standstreifen zum Stillstand gebracht werden konnte. Bei der Kontrolle des 37-jährigen Fahrers bemerkten die Beamten Alkoholgeruch. Ein durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,35 Promille. Ein Drogenvortest zeigte keine Auffälligkeiten.
Weitere Überprüfungen ergaben, dass der Mann nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist und dass er sich einfach am Vormittag den Mietwagen, nach einem Streit mit seiner Freundin, an sich genommen hatte und die 20-jährige Frau an einer Raststätte bei Lübeck zurückgelassen hatte. Im Sana Hanse Klinikum in Wismar erfolgte die Entnahme einer Blutprobe. Der Skoda einer Autovermietung wurde sichergestellt und am Dienstag von einem Mitarbeiter abgeholt. Die Beamten fertigten Strafanzeigen wegen der Nötigung im Straßenverkehr, der Trunkenheit im Straßenverkehr, der Straßenverkehrsgefährdung, der Beleidigung und des Fahrens ohne erforderliche Fahrerlaubnis. Am Dienstagmorgen meldete sich eine Polizeidienststelle aus Schleswig-Holstein auf der Wache in Metelsdorf. Die Kollegen teilten mit, dass dort ein weiterer Geschädigter war und eine Gefährdung auf der A 20 durch den Fahrer eines schwarzen Skoda Superb am Montag gegen 14:00 Uhr im Bereich der Tank- und Raststätte "Fuchsberg" in Fahrtrichtung Lübeck anzeigen wollte. Der Anzeigenerstatter wurde nach seinen Angaben stark geschnitten und musste, um den unmittelbar drohenden Zusammenstoß zu vermeiden, auf den Standstreifen ausweichen und kam dadurch sogar leicht ins Schleudern. Im weiteren Verlauf stellte der Mann dann fest, dass die Metelsdorfer Autobahnpolizei den Skoda stoppen konnte.
Durch ihr mutiges, konsequentes und professionelles Einschreiten konnten die Polizisten des Autobahn- und Verkehrspolizeirevieres weitere erhebliche Gefahren für unbeteiligte Verkehrsteilnehmer abwenden.
Fahrzeugführer die durch den Skoda-Fahrer ebenfalls genötigt oder sogar gefährdet wurden melden sich bitte bei der Wache der Autobahnpolizei in Metelsdorf unter der TelNr.: 03841-79660 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle.