Neubukow (ots) – Zu einer offensichtlich handfesten Auseinandersetzung wurden die Beamten der Bundespolizeiinspektion Rostock gestern Vormittag, den 25.4. gegen 9.15 Uhr zum Bahnhof nach Neubukow gerufen.
Hier setzte der Triebfahrzeugführer einer Regionalbahn seine Fahrt von Wismar nach Rostock nicht fort, da es im Zug im Rahmen einer Fahrkartenkontrolle zu einer gegenseitigen Körperverletzung zwischen ihm, dem Zugbegleiter und einem Reisenden gekommen war. Bei der Fahrtkartenkontrolle durch den Zugbegleiter stellte dieser fest, dass ein 28-jähriger Spanier keinen gültigen Fahrausweis besaß. Dieser wollte im Zug eine Fahrkarte nachlösen. Da er kein Bargeld mit sich führte, wollte er als Zahlungsmittel seine spanische EC-Karte einsetzen. Da dies laut Zugbegleiter wohl nicht möglich sei, nahm er sich der EC-Karte als Pfand an, um sicherzustellen, dass der Spanier sich nicht entfernt und am Hauptbahnhof in Rostock ein Ticket nachlöst.
Im Anschluss begab sich der Zugbegleiter samt EC-Karte in die Fahrerkabine des Triebfahrzeugführers. Hiermit nicht einverstanden, soll der Spanier versucht haben sich gewaltsam Zutritt zur Fahrerkabine zu verschaffen. Es kam zu einem Handgemenge zwischen dem Spanier, dem Triebfahrzeugführer sowie dem Zugbegleiter, wobei alle Beteiligten mit Schlägen am Kopf getroffen worden sein sollen.
In diesem Zusammenhang soll es zur Zerstörung der EC-Karte des Spaniers gekommen sein. Bei dem Handgemenge erlitt der Zugbegleiter eine Platzwunde am Kopf, die durch einen hinzugerufenen Rettungswagen versorgt wurde. Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen und Aufnahme der Personalien eines unbeteiligten Zeugen, der den Sachverhalt beobachten konnten, setzte der Zug seine Fahrt nach Rostock fort.
Der Spanier wurde durch das Zugpersonal von der Weiterfahrt ausgeschlossen und verblieb am Bahnhof in Neubukow. Durch den außerplanmäßigen längeren Halt am Bahnhof in Neubukow kam es bei drei Zügen zu insgesamt 51 Minuten Verspätungen. Durch die Bundespolizei werden die weiteren Ermittlungen durchgeführt.