Rostock (ots) – Heute starten in Mecklenburg-Vorpommern zum fünften Mal in diesem Jahr die themenorientierten Verkehrskontrollen – dieses Mal mit den Schwerpunkten „Überholen“ und „Zweiradfahrer“. Die monatlichen Kontrollmaßnahmen sind Teil der Kampagne „Fahren.Ankommen.LEBEN!“ und werden über den gesamten Monat Mai fortgeführt.
Riskante Überholmanöver waren auch im Jahr 2022 eine der Hauptunfallursachen.
Landesweit wurden 1.037 Verkehrsunfälle aufgrund von Überholen registriert, davon ereigneten sich im Polizeipräsidium Neubrandenburg 497 und im Polizeipräsidium Rostock 540 Verkehrsunfälle. Oft waren dabei Fehleinschätzungen, Fahrlässigkeit und Leichtsinn im Spiel.
Wer sicher überholen will, muss multitaskingfähig sein, denn bevor man ausschert muss man in den Rückspiegel schauen und prüfen, ob nicht schon ein nachfolgendes Fahrzeug zum Überholen angesetzt und Vorrang hat. Gleichzeitig muss man die Strecke im Blick behalten: „Ist sie frei von Gegenverkehr? Kann ich sie voll einsehen? Wie verhalten sich die zu Überholenden? Ist die Strecke zum Überholen lang genug?“ usw. Oftmals werden diese Sachen und zu hohe Fahrgeschwindigkeiten unterschätzt, was das Überholen so gefährlich macht.
Wer übrigens glaubt, Zeit durch Überholen zu sparen, ist auf dem Holzweg unterwegs. Laut ADAC beträgt die Zeitersparnis durch wiederholte Überholvorgänge im günstigsten Fall bei 10% der Fahrzeit. Bei einer Strecke von 20 Kilometern entspricht das gerade einmal 1,5 Minuten.
Der zweite Fokus der Verkehrskontrollen liegt auf dem Thema „Zweiradfahrer“. Die Zielgruppe der Kontrollen liegt neben Radfahrern auch auf Nutzern von Pedelecs (Räder mit Trethilfe und einem elektromotorischen Hilfsantrieb) und S-Pedelecs (weiterentwickelte Variante mit der eine Fahrgeschwindigkeit von etwa 45 Stundenkilometern erreicht werden kann).
Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang bei Fahrradunfällen in Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich nun eine Trendumkehr ab. In den Fokus rücken zunehmend Radfahrer, welche auf einen elektrischen Antrieb zurückgreifen.
Von insgesamt 1.670 verunglückten Radfahrern fuhren 253 ein Pedelec. Das sind 75 mehr als im Vorjahr und entspricht einen Anstieg um 42 Prozent. Der Anteil an verunglückten Radfahrern stieg insgesamt von 12 auf 15 Prozent. Deutlich gestiegen ist auch die Zahl der getöteten Radfahrer von sechs auf 14. Von den 14 getöteten Radfahrern fuhren vier elektrisch und elf ohne Helm. Daher raten wir grundsätzlich jedem Radfahrer: – verkehrssichere Räder kaufen und nutzen – Bremsen, Reifen, Beleuchtung regelmäßig warten – Helm tragen (Bei Radfahrern jeglichen Alters dringend empfohlen!) – Vor allem bei Dunkelheit, Dämmerung oder zum Beispiel bei Starkregen oder Nebel gut sichtbare, reflektierende Kleidung tragen – defensive und vorausschauende Fahrweise – besonders vorsichtig an Kreuzungen und bei Einmündungen sein – Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings (Kinder können Fahrradparcours absolvieren)