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Leben mit Kind und Tier

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Sulzbach/Ts. – In vielen deutschen Haushalten leben Tiere und Kinder zusammen. Im Rahmen des Projekts „Verantwortungsvolle Tierhaltung“ gibt die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Heimtierregister betreibt, Impulse für ein bedürfnisorientiertes Zusammenleben für Familien mit Tieren.

Schon kleine Kinder profitieren sehr davon, mit Hunden, Katzen oder kleinen Heimtieren aufzuwachsen, weiß Lisa Borchard, verhaltenstherapeutisch tätige Tierärztin und Referentin Tierschutz bei TASSO. „Das Zusammenleben schult früh soziale Kompetenzen wie Empathie, Fürsorge, Rücksicht und Einfühlungsvermögen.“ Doch in einer Familie mit Kindern und Tieren treffen die Bedürfnisse der zwei- und vierbeinigen Familienmitglieder aufeinander und nicht immer lassen sich diese im Alltag vereinen. Borchard: „Da viele unserer Heimtiere sehr anpassungsfähig sind und sie oft nur im Stillen leiden, ist es für eine verantwortungsvolle Tierhaltung besonders wichtig, dass wir Menschen darauf achten, ihre Bedürfnisse im lebhaften Familienalltag wahrzunehmen. Die Gesamtverantwortung liegt natürlich immer und ausschließlich bei den Eltern. Doch auch Kinder können bereits in jungen Jahren in die Versorgung der Tiere eingebunden werden.“

Dabei geht es nicht nur darum, Aufgaben wie das Saubermachen des Geheges oder das Füttern zu übernehmen, sondern auch darum, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was die Tiere für ein artgerechtes und bedürfnisorientiertes Leben brauchen. Das können die Eltern im Gespräch mit ihren Kindern gezielt thematisieren – mit größeren Kindern vielleicht sogar im Rahmen eines kleinen Familienrates. Dabei kann ein Austausch stattfinden, wie es dem Tier im Haushalt geht, wer welche Aufgabe übernehmen möchte und welche Wirkung unser Verhalten auf Hund, Katze oder kleine Heimtiere hat. Borchard verdeutlicht an einem Beispiel: „Wenn Kinder verstehen, dass Kaninchen und Meerschweinchen Fluchttiere sind und in der Natur von Beutegreifern bedroht werden, können sie viel besser einordnen, warum diese Tiere nicht gerne von oben gegriffen, auf den Arm genommen und gekuschelt werden. Regeln für den Umgang mit Tieren sind für Kinder besser verständlich und leichter umsetzbar, wenn sie in einen ethologischen Kontext gebracht werden.“

Kinder, die das von klein auf lernen, setzen dieses Wissen ganz selbstverständlich um und achten zum Beispiel darauf, in der Nähe der Tiere nicht so wild und laut mit ihren Freunden zu toben, sondern das lieber im Kinderzimmer zu tun. Wenn Kinder mit dem Verständnis für die Bedürfnisse ihrer Tiere aufwachsen, profitieren alle davon.

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