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Eine Palmblüte im Darwineum

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Rostock – Die Orang-Utan-Kinder Surya, Niah, LinTang sowie der jüngste Zuwachs von Orang-Utan-Dame Miri sorgen im Rostocker Zoo immer noch für wahre Begeisterungsstürme. Passend dazu wurde heute in direkter Nachbarschaft zu den realen Tieren im Spiegelsaal des Darwineums eine neue Ausstellung eröffnet. Unter dem Titel „Orang-Utans – so fern und doch so nah am Herzen“ präsentiert bis zum 19. August die Künstlerin Stefanie Klymant Ölgemälde und Malereien, die die rotbraunen Menschenaffen zeigen. Um 10:00 Uhr eröffnete Zoodirektor Udo Nagel gemeinsam mit der Malerin feierlich die bunte Ausstellung, die mit einem speziellen Umgang mit Farben sowie der zum Teil humorvollen Umsetzung der Motive begeistert.

„Ich hoffe sehr, ein Bewusstsein in der Gesellschaft für Orang-Utans zu schaffen, vielleicht zum Spenden anzuregen oder mit der Ausstellung Patenschaften für die Menschenaffen zu gewinnen“, sagte Stefanie Klymant bei der Vernissage. „Ich freue mich sehr, dass diese Ausstellung wandert, weiterhin Gutes tut und nun auch im Darwineum des Rostocker Zoos zu sehen ist.“ Denn auch hier dienten einige Tiere als Vorlage.

Die Soltauer Malerin verfolgt seit Jahren das Thema der vom Aussterben bedrohten Tierarten und stellt diese immer wieder in ihren Werken dar. Als Künstlerin an Bord der MS Europa führten sie ihre Ausstellungsreisen unter anderem auch nach Indonesien, wo sie mit der bedrohlichen Lebenssituation der Orang-Utans konfrontiert wurde. Bei Stefanie Klymant entfachte das die „Lust am Entdecken“ und den Wunsch, eine Ausstellung ausschließlich für die ums Überleben kämpfenden Menschenaffen zu erarbeiten. Durch Zufall lernte die Künstlerin in diesem Zusammenhang den 1. Vorsitzenden der Artenschutzorganisation Borneo Orangutan Survival (BOS), Leonhard Graf Rothkirch-Trach kennen, woraus sich eine Zusammenarbeit entwickelte. Seither gehen Teile ihrer Verkaufserlöse als Spenden an BOS, um den Fortbestand der Tierart zu sichern, und so war es erfreulich, dass zur Ausstellungseröffnung neben Stefanie Klymant auch die Primatologin Greta Philippsen der BOS Deutschland e.V. zu Gast war.

Überraschung zur Ausstellungseröffnung: Orang-Utan-Baby bekommt Namen
Die Damen waren nicht die einzigen Gäste, denn die Ausstellungseröffnung hielt noch eine große Überraschung bereit: Gemeinsam mit Ralf Zimlich, Vorsitzender und Sprecher der WIRO-Geschäftsführung, ging es im Anschluss an die Vernissage in die Tropenhalle zu den echten Orang-Utans. In der sogenannten Orang-Hütte enthüllten Udo Nagel und Ralf Zimlich gemeinsam den Namen des ersten Affen-Babys von Orang-Utan-Dame Miri. In großen Buchstaben und mit pinken Herzchen verziert hatten die Tierpfleger liebevoll HALLO MAYANG auf die Gehegescheibe geschrieben. Der Name kommt aus dem Malaiischen und bedeutet Palmblüte, wirklich passend zu der kleinen Knospe, die nun im Darwineum heranwächst.

An der öffentlichen Namenssuche für das dritte Montags-Mädchen, zu der der Zoo aufgerufen hatte, beteiligten sich knapp 60 Zoofreunde mit insgesamt 96 Namensvorschlägen. Dabei war Maya ein beliebter Name, der mehrfach vorgeschlagen wurde, aber auch Ideen wie Senin, was im Indonesischen Montag bedeutet, Kianga (Sonnenschein) oder Jara, was für Frühling steht, wurden eingebracht. Auch die Geburt im Königshaus in Groß Britannien, die mit der Affengeburt auf den selben Tag fiel, inspirierte zum Namensvorschlag Louisa, in Anlehnung an den royalen Namen Louis Arthur Charles.

Die Tierpfleger entschieden sich schließlich für den Namen Mayang, den Ines Schmeißer aus Leipzig eingereicht hatte. Leider konnte sie zur Namensgebung nicht selbst dabei sein. Die Pfleger nahmen mit Freude die Überraschungs-“Tauftorte“ von WIRO-Chef Ralf Zimlich entgegen.

„Viele WIRO-Mieter besuchen den Zoo Rostock regelmäßig. Für alle Besucher ist es jetzt noch spannender im DARWINEUM, weil so viele Orangs bei der Jungtieraufzucht zu beobachten sind. Dass die Zucht so gut gelingt, haben wir auch der guten Arbeit der Tierpfleger zu verdanken“, freute sich auch Ralf Zimlich. Die WIRO ist Premiumpartner des Rostocker Zoos und Pate der beiden Orang-Utan-Gruppen in der Tropenhalle und der vier Galapagos-Riesenschildkröten im Eingangsbereich des Darwineums.

Wie läuft es im Orang-Utan-Kindergarten?
Miris Tochter Mayang entwickelt sich weiterhin prächtig, alles verläuft altersgemäß. Schon von ihrer Geburt an ist die Kleine ein sehr kräftiges Baby und manchmal scheint es, als sei sie ihrem Alter etwas voraus. Ihre Tierpfleger schätzen das Gewicht auf ca. 2 Kilogramm.

Die gesamte Familie, mit der sie zusammen auf der Anlage lebt, ist sehr entspannt. Sunda und Ejde haben kaum Interesse an Miris Baby. Einzig Surya schaut ab und zu aus der Ferne auf ihre Halbschwester. DochMiri ist das ganz recht, derzeit möchte sie mit ihrem Baby gerne noch alleine sein und sucht eher den Abstand zu den anderen Familienmitgliedern. Am liebsten hält sie sich auf der grünen, weitläufigen Außenanlage auf.

Hier macht sich der Unterschied zwischen den einzelnen Mutter-Persönlichkeiten bemerkbar: Während Sunda mit ihren Erfahrungen einer fünffachen Mutter sehr gelassen und routiniert mit Surya umgeht, sind Hsiao-Ning und Dinda sehr behütende Mütter und passen gut auf ihre kleinen Mädchen auf. Doch inzwischen geht auch Ning immer entspannter mit Tochter Niah um und lässt sie eigenständig ihre Umwelt erkunden.

Miri ist eine Vorzeigemutter. Obwohl sie, wie auch Dinda und Hsiao-Ning, zum ersten Mal Mutter ist, verhält sie sich vorbildlich und macht ihren Mama-Job optimal. So achtet sie zum Beispiel sehr darauf, dass ihre Kleine ausreichend trinkt.

Glücklicherweise bleiben den Besuchern und Mitarbeitern des Rostocker Zoos die vier Affenmädchen noch einige Zeit erhalten: Erst im Alter von 5–8 Jahren setzt zunehmend die Trennung der Kinder von der Mutter ein. Sind die Jungtiere dann komplett selbstständig, können sie in andere Zoos abgegeben werden. Die Empfehlung, welches Tier in welchen Zoo abgegeben wird, erfolgt durch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP).

Doch bis es soweit ist, bietet der Orang-Utan-Kindergarten im Darwineum des Rostocker Zoos ein weiteres Highlight. „Wir sind sehr stolz auf den Babyboom bei den Orang-Utans, zeigt er nicht zuletzt den Erfolg unserer Menschenaffenhaltung im Darwineum“, erklärte Zoo-Kuratorin Antje Zimmermann stolz.

Ein Zeichen für den Artenschutz setzen
Mit dem Nachwuchs im Darwineum leistet der Rostocker Zoo einen Beitrag zur Arterhaltung des Orang-Utans. Sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich heute nur noch über die beiden Inseln Sumatra und Borneo, die drei Orang-Utan-Arten Tapanuli-, Sumatra- und Borneo-Orang-Utan sind stark gefährdet. Die Wälder werden gerodet, um wertvolles Holz oder Palmöl zu gewinnen. Hinzu kommen noch die Jagd und der illegale Handel mit Jungtieren. Weil ein Weibchen nur alle 4–8 Jahre ein Jungtier zur Welt bringt, wird die freilebende Population immer kleiner.

Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, hat die Artenschutzorganisation BOS den Welt-Orang-Utan-Tag eingeführt. Immer am 19. August wird seit einigen Jahren mit verschiedenen Aktionen für die Menschenaffen geworben und für das Überleben unserer rothaarigen Verwandten gekämpft.

Auch der Rostocker Zoo möchte den Welt-Orang-Utan-Tag gemeinsam mit der Orang-Utan-Malerin Stefanie Klymant auf kreative Art und Weise begehen. Die Künstlerin wird ihre Ausstellung mit einem öffentlichen Show-Malen gebührend verabschieden und einige Stunden mit Staffelei und Farbpalette die Tiere malen, die ihr und dem Zoo so am Herzen liegen. Interessierte Besucher sind herzlich eingeladen, über ihre Maltechniken und natürlich die Tiere ins Gespräch zu kommen.

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