Rostock – Mit den steigenden Temperaturen nach den Winterferien gehen viele Kinder vermehrt zu Fuß in die Schule oder fahren mit dem Fahrrad, anstatt von den Eltern oder dem Bus gebracht zu werden. Ein Grund, um noch sorgsamer als sonst die Straßen vor Schulen zu passieren. Regelmäßige Radarkontrollen sollen das Gefährdungspotential und Geschwindigkeitsüberschreitungen eindämmen. Zum 60. Geburtstag des Blitzers stand beim ersten privaten Radiosender MVs wieder eine wichtige Frage im Raum: Sollten Blitzer vor Schulen und Kitas im Radio durchgesagt werden oder nicht? Die Hörer haben entschieden.
Antenne MV informiert jeden Tag über die aktuellsten Radarkontrollen in ganz Mecklenburg-Vorpommern, zum einen, um die Hörer zum Langsamfahren zu ermutigen und die Straßen in MV sicherer zu machen und zum anderen, um den Hörern unnötige Bußgelder zu ersparen. Aber wie ist das mit Blitzern vor Schulen? Ist es sicherer, davor zu warnen, damit diejenigen, die sonst nicht auf den Tacho schauen, langsamer fahren? Oder ist ein Denkzettel für Raser ohne Vorwarnung langfristig besser?
Der private Radiosender vertraute bisher immer sehr auf die Meinung seiner Zuhörer. Auch dieses Mal nahmen viele an der Diskussion teil und haben letztendlich entschieden: Blitzer vor Schulen werden nicht durchgesagt! Eine klare Meinung kam von Feuerwehrmann Klaus aus Bützow, der bereits viele Unfälle erleben musste: „Ein definitives Nein für die Durchsage der Blitzer! Ich habe schon genug Raser vom Baum gekratzt und ich möchte nicht noch Kinder vor den Schulen bergen müssen, weil die Menschen sich nicht an die Geschwindigkeiten halten.“ Doch auch Stimmen für die Durchsage trafen ein, wie mit der Meinung von Gerhard aus Woggersin: „Jeder hofft darauf, dass alle langsam fahren, wenn ein Blitzer durchgesagt wird. Gerade an Schulen wäre das gut – denn am Ende nützt es ja nichts, wenn wir nichts durchsagen und ein Kind angefahren wird, weil jemand zu schnell war.“
Immer wieder werden Autofahrer erwischt, die zu schnell an Schulen und haltenden Bussen vorbeifahren und dadurch Unfälle mit Kindern provozieren. Innenminister Lorenz Caffier hat dazu eine klare Meinung: „Blitzer werden immer wieder angesagt und trotzdem stellen wir ja fest, dass sich viele nicht an die Geschwindigkeiten halten; insofern ist es glaube ich richtig und wichtig, dass die Kommunen aber auch die Polizei Anhaltekontrollen machen und wenn es dazu beiträgt, dass der eine oder andere darüber nachdenkt vor Schulen und vor anderen Einrichtungen langsamer zu fahren, dann hilft vielleicht die Ansage auch noch mal.“
Nach einer hitzigen Debatte und vielen Meinungen der Zuhörer, haben diese nun abgestimmt. Antenne MV verzichtet weiterhin auf die Durchsage der Blitzer vor Schulen. 71 Prozent der Hörer stimmten gegen das Melden der Radarfallen. Torte Dück aus „Guten Morgen Mecklenburg-Vorpommern“ freut sich über die rege Beteiligung der Hörer: „Offenbar haben wir damit einen Nerv getroffen – so viele hier bei uns im Land wollen, dass unsere Kinder gut und sicher zur Schule kommen. Aber natürlich werden wir für Sie auch weiterhin den besten und aktuellsten Verkehrsservice für unser Land bieten, rund um die Uhr und natürlich auch mit den aktuellsten Blitzern aus allen Regionen von MV. Sie melden, wir geben es sofort weiter!“
Auch der Programmdirektor des Radiosenders, Daniel Wolff, richtet sich dazu mit einer wichtigen Stellungnahme an die Zuhörer: „Es ist am fairsten, das zu tun, was diejenigen wollen, die uns am Wichtigsten sind, und das sind unsere Hörer. Wir tun natürlich auch weiterhin unser Bestmögliches, um die Straßen bei uns in Mecklenburg-Vorpommern sicherer zu machen – daher auch von mir nochmal der Aufruf: Fahren Sie vor Schulen, Kindergärten und Altenheimen bitte vorsichtig – und halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Das Bußgeld nach dem Blitzer ist bei Weitem nicht das Schlimmste, was dort passieren kann!“